Nextcloud: Back to the basics, bitte

Leider muss ich diesem Kommentar aus der c’t voll zustimmen. Nextcloud mĂŒsste dringend seine Featuritis einstellen und stattdessen das pflegen, was es schon gibt. Über die letzten Jahre wurden unzĂ€hlige Features halbgar veröffentlich und dann nicht weiter gepflegt. Kein Upgrade eines Major Release geht ohne Probleme ab. Nextcloud ist ein tolles Projekt, aber die Nextcloud GmbH mĂŒsste echt mehr auf StabilitĂ€t achten, statt auf jeden Zug aufzuspringen.

4 Likes

Nutze diese Features doch einfach nicht. Die einzige “App”, die du nicht deinstallieren kannst, respektive standardmĂ€ssig installiert und aktiviert ist (neben ein paar Systemapps) ist Files.

1 Like

Wenn es so einfach wÀre. Ja, die ganzen neuen KI-Apps etc nutze ich nicht. Teilweise weil sie zu unreif sind (recognize), teilweise weil sie zu resourcenhungrig sind (KI-Assistent)

Aber bedingt durch diese Featuritis gibt es offensichtlich notorisch zu wenig Manpower fĂŒr die Pflege des Kernbestands. Es gibt immer wieder massive Probleme, bei offiziellen Apps die zum Kernbestand gehören. Etwa groupfolders, das alle der NC-Instanzen, die ich administriere, einsetzen. Diese Bugs werden teilweise monatelang nicht behoben.

Und ĂŒberhaupt stört mich, dass mit jedem neuen Release man immer drauf wetten kann dass mindestens 5 Apps obsolet werden und bei mindestens zweien die InkompatibilitĂ€t bleibt, weil es nicht genĂŒgend Manpower zur Pflege und Anpassung gibt. Es wĂ€re gut, wenn bei NC mal zur Abwechslung auf AbwĂ€rtskompatibilitĂ€t geachtet wĂŒrde, wie es vielgenutzte Plattformen normalerweise tun. Auf Windows (ja, Windows als Positivbeispiel
) kann ich immer noch problemlos 20 Jahre alte Programme starten.

Um groben Bugs im Core und in den offiziellen “Featured” Apps aus dem Weg zu gehen, hilft es oft schon, mit dem Upgrade auf ein neues Major Release bis zum ersten oder zweiten Point Release zu warten, und wenn man Nextcloud produktiv fĂŒr sein Business einsetzt, sollte man vielleicht auch einen separaten Testserver betreiben, auf dem man ein neues Release zuerst testet, um zumindest die offensichtlichen Bugs und Probleme abfangen zu können.

Und dass es eine direkte Korrelation zwischen zusĂ€tzlichen Features wie K.I. und Bugs in offiziellen Standard-Apps oder dem Core gibt, wage ich zu bezweifeln. Oder sagen wir es so: Es ist nicht so einfach, wie der Artikel glauben machen will. Ein K.I. App Entwickler wird nicht an der Groupfolders App arbeiten und umgekehrt. Aber ja klar, indirekt um sieben Ecken hat natĂŒrlich alles irgendwo Einfluss auf alles :wink:

Das sind meistens Third Party Apps, und die werden hÀufig von Einzelpersonen in deren Freizeit gemaintaint, und manchmal halt auch gar nicht mehr.

2 Likes

Ja, ich stimme zu:
Ich stimme dir in großen Teilen zu. Ich verstehe auch nicht, warum grundlegende Funktionen teilweise nicht funktionieren. Vielleicht sind einige Probleme noch in den Umbau von Vue.js z. B. bei Files begrĂŒndet. Ich weiß es aber auch nicht. Aber viele der allgemeinen Probleme betreffen auch nicht jede Installation. Auch dass es viel MĂŒll im AppStore gibt ist nicht so toll. Aber am Ende ist es freie Software und wenn jemand irgendwas programmiert, dann programmiert er es einfach. Und wenn sich niemand mehr interessiert, dann veraltet es.

Nein, ich stimme nicht zu:
Die Updates sind immer besser geworden. Vor allen natĂŒrlich dann, wenn man die Standard-Anwendungen verwendet. Das ganze KI-Zeug mag nett sein. Wer es nicht installiert, hat es aber auch nicht. Auch die zentralen Apps wie z. B. Files mit Vue.js wurden stark verbessert. Auch hat sich die Performance stark verbessert. Und wenn es doch langsam ist, dann ist es eher ein individuelles Problem.

Generell:
Ob man wirklich jedes Feature in Nextcloud einbauen muss, weiß ich nicht. Am Ende ist aber Nextcloud ein Baukastensystem. Was nicht installiert ist, ist auch nicht da. Programmierung treibt die Innovation voran und viel davon wird natĂŒrlich auch scheitern. Auch Google hat schon viele Cloud-Anwendungen wieder abgekĂŒndigt.

Umfang von Nextcloud in der Minimalinstallation:
Ich habe ein “minimales” Nextcloud-Testsystem. Das ist 600 MB (!!!) groß (ohne Daten). Das ist fĂŒr mich auch unverstĂ€ndlich. Warum benötigt Nextcloud Text 75 MB, Nextcloud Photos 53 MB und der PDF-Viewer 33 MB, um nur die drei grĂ¶ĂŸten Apps zu nennen? Verstehe ich auch nicht.

Nachtrag Deaktivierung vs. Deinstallation von Apps:
Die Apps Nextcloud Text, Nextcloud Photos und der PDF-Viewer lassen sich nur deaktivieren aber nicht deinstallieren.

Deaktivierung von Apps:
Ich habe mal alle in der App-Verwaltung deaktivierbaren Apps deaktiviert. Funktioniert problemlos. Dann bleibt nicht viel mehr als Nextcloud Files ĂŒbrig. Und das ist dann wirklich ziemlich minimal.

4 Likes

Ein bisschen sind sie halt auf neue Features angewiesen, man sieht ja dann, was wie genutzt wird, ob es so funktioniert etc. Vielleicht ist das mit der KI alles ganz toll, vielleicht nur wirklich gut bei einigen Features, oder evtl. kann man auch gut darauf verzichten. Aber gar nichts zu machen, dann ist dein Produkt schnell ĂŒberholt und obsolet.

Kunden oder potentielle Kunden vergleichen vermutlich Features von verschiedenen Lösungen und das spielt bei der Entscheidung dann möglicherweise eine Rolle. Zudem sind fĂŒr GeschĂ€ftskunden andere Funktionen nachgefragt, die fĂŒr Privatnutzer weniger Bedeutung haben. Es ist da schwer es allen recht zu machen. So ist es vermutlich besser im Zweifel ein paar mehr Features als ein paar weniger Features zu haben.

Was können wir als Community machen, damit das fĂŒr uns besser wird? Durch Testen der Features die dir wichtig sind, kannst du zumindest sicherstellen, dass das nicht ungesehen bleibt. FĂŒr Apps mit vielen offenen Bugs könnte man eine Liste mit den offenen Problemen fĂŒhren, damit dieses Makel etwas prominenter wird. Wobei richtige Bugs mit Problemen was anderes sind als nur die EintrĂ€ge bei Github, wo alles mögliche gelistet wird (Verbesserungen, neue Features, 
).

1 Like

Nun, ich habe schon den Eindruck, dass man sich mitunter selbst das Wasser abgrĂ€bt. Es ist wirklich nicht lange her, dass mit großem Tamtam die App “recognize” angekĂŒndigt wurde. Die hat aber schon bei der Veröffentlichung mit einer anderen Core-App, suspicious logins, wenn ich mich richtig erinnere, konfligiert. Die App sollte Bilder und Videos vollautomatisch und sinnvoll taggen, Gesichter erkennen und Fotos entsprechend gruppieren etc. Auf meinen Instanzen ist sie trotz der vollmundigen AnkĂŒndigung an diesen Aufgaben jĂ€mmerlich gescheitert, aber Unmengen an Ressourcen in Beschlag genommen, u.a. die Tabelle oc_activities nach nur wenigen Tagen auf ĂŒber 10 GB aufgeblĂ€ht. Nun gut, ich habe sie halt wieder rausgeschmissen.

Aber das vorlĂ€ufige Ende vom Lied ist, wenn man GitHub - nextcloud/recognize: 👁 👂 Smart media tagging for Nextcloud: recognizes faces, objects, landscapes, music genres besucht, und dann liest: " State of maintenance

While there are some things that could be done to further improve this app, the app is currently maintained with limited effort. [
]"

Sprich: Man hat keine Manpower oder keine Interesse, eine App weiter zu pflegen, zu fixen und zu verbessern, die man vor vielleicht zwei Jahren als der nĂ€chste heiße Scheiß ganz groß bei der Jahreskonferenz vorgestellt hat, weil man jetzt ganz stattdessen ganz dringend beweisen muss, dass man auch KI kann



 ebenso sind 20 Jahre alte Windows-Programme, die auch auf einem aktuellen Windows 10 oder 11 problemlos laufen, Third Party-Produkte. Microsoft (ich hatte wirklich nicht gedacht, dass ich die mal als positives Beispiel zitieren wĂŒrde) achtet nĂ€mlich auf AbwĂ€rtskompatibilitĂ€t. Ob man das realisiert, indem man eine zusĂ€tzliche KompatibilitĂ€tsschicht einzieht oder wie auch immer. Es muss einfach nicht sein, dass mit einem neuen Release der Plattform die HĂ€lfte der Applikationen nicht mehr lauffĂ€hig ist.

FĂŒr GeschĂ€ftskunden dĂŒrften StabilitĂ€t und VerlĂ€sslichkeit eine deutlich grĂ¶ĂŸere Rolle spielen. Es hat seinen Grund, so denke ich, dass ownCloud immer noch Kunden hat, obwohl sie nur einen Bruchteil der Features bieten, die Nextcloud hat. GeschĂ€ftskunden wollen erst einmal ein verlĂ€ssliches und wartungsarmes System. Deshalb gibt es fĂŒr zahlende Kunden ja auch einen separaten Update-Channel. An denen liegt Nextclouds chronische Featuritis bestimmt nicht.

Naja, wenn man sagt, dass man zurĂŒck zu den Basics will, dann will man ja den neusten Scheiss gar nicht haben, folglich hĂ€tte man Recognize nicht installiert und es hĂ€tte auch nicht mit irgendwelchen bestehenden Apps kollidieren können :wink:

Im Ernst: Ich sage nicht, dass Nextcloud perfekt ist und dass mit den Releases immer alles optimal lÀuft, aber der Artikel macht es sich zu einfach. Das ist mein Punkt.

Nextcloud hat schon genug “technical dept”, ich bin also nicht so sicher, ob Windows hier wirklich als Vorbild taugt. :wink:

Das machen sie schon seit einiger Zeit durch Rewrites verschiedener Komponenten. Unter anderem werden auch Möglichkeiten geschaffen, dass Entwickler Apps besser und flexibler anbinden können, und diese dann nicht mehr mit dem Core und anderen Apps kollidieren. So etwas braucht aber Zeit, und geht leider auch nicht immer ganz ohne kleinere oder grössere Problemchen ĂŒber die BĂŒhne.

Ich bin kein Entwickler, und kann dir deshalb die genauen technischen ZusammenhÀnge nicht fundiert erklÀren, aber genau das hÀtte ich von einem CT Arikel erwartet.

1 Like

Ich denke das mit der KompatibilitĂ€t ist schwierig alleine aufgrund der jeweils unterstĂŒtzten PHP-Versionen wie z. B. PHP 7,4, 8.0, 8.1, 8.2 und 8.3 . Keine Ahnung wie Windows das macht. Da werden wahrscheinlich mit viel CPU vollkommen uneffektive und veraltete Routinen durchlaufen. Ein Webserver nutzt aber nur eine PHP-Version und wenn die alten PHP 7.4 - Befehle nicht mehr unterstĂŒtzt werden, dann lĂ€uft vielleicht die alte Software auf Basis von PHP 7.4 nicht mehr. Umgekehrt bekommt man auf sein vollkommen veraltetes Linux dann auch nicht die neuste Nextcloud-Version. Ist eben so.

Was mich aber stört sind z. B. AnkĂŒndigungen. So hatte ich mich mit Nextcloud Hub 8 sehr ĂŒber Federated Nextcloud Talk gefreut. Nicht das ich es verwenden wĂŒrde. Die Idee fand ich einfach toll. Ich habe mich einfach so fĂŒr alle anderen gefreut. Aber am Ende funktioniert das aktuell nur mit dem Text-Chat. Kam bei der PrĂ€sentation irgendwie anders rĂŒber. Aber vielleicht ist es beim nĂ€chsten Release fertig.

1 Like

Was glaubst Du, was ich den ganzen Tag lang mache? :wink:

Es ist aber leider so, dass das nicht verhindert, dass auch in Core-Apps wirklich Ă€rgerliche Bugs teils monatelang nicht angegangen werden. Wie gesagt, besonders leidvolle Erfahrung habe ich immer wieder mit Groupfolders. Diese App gehört wahrscheinlich bei ziemlich vielen Installationen zu den wichtigsten, trotzdem sehe ich dort immer wieder das GrĂŒne-Bananen-PhĂ€nomen: “Reift beim Kunden”. Ich finde, zumindest bei der KernfunktionalitĂ€t von Nextcloud darf so etwas nicht sein.

Ja. Test ist wichtig. Und ja die Fehler in Core-Apps sind sehr Àrgerlich.

Ich weiß nicht welche Nextcloud-Releases du einsetzt. Wichtig ist aber, dass man dann am besten ein Release oder vielleicht sogar mehr zurĂŒckbleibt (Maintenance and Release Schedule). Obwohl es Nextcloud 29 gibt, sollte man evtl. daher aktuell evtl. noch auf Nextcloud 28 setzen. Und wer noch bei Nextcloud 27 ist, muss aufgrund des EOL von Nextcloud 27 Ende Juni 2024 langsam ĂŒber den Wechsel zu Nextcloud 28 nachdenken. Nextcloud 30 kommt im September 2024 raus. Dann ist es vielleicht auch langsam Zeit um Nextcloud 29 einzusetzen.

Ein wenig wie bei Windows. Wer will schon freiwillig Windows 11 nutzen, wenn Windows 10 noch unterstĂŒtzt wird? Als ob die Features (MenĂŒ nun unten in der Mitte) irgendjemanden etwas bringen.

1 Like

Ich sehe das Ă€hnlich, denke aber, dass ein Produkt wie Nextcloud mehr als nur “ein bisschen” davon abhĂ€ngt.

Klar ist das ganze A.I. Thema im Moment extrem overhyped, und vieles ist noch mehr Spielerei als wirklich nĂŒtzlich, aber diese A.I. Assistenten werden nicht mehr verschwinden, und wenn man jetzt nicht die Grundlagen dazu legt, hat man in ein paar Jahren ein echtes Problem Kunden fĂŒr die eigene Lösung zu finden.

Wie viele Anbieter hast du heute, wo dir solche Features aufgedrĂ€ngt bekommst und dich nicht dagegen wehren kannst. Bei Nextcloud kannst du immerhin sagen, dass neue Zeug, ich warte erst einmal ab, und wenn sich das ĂŒber zwei Versionen bewĂ€hrt hat, schaue ich mir das mal an.
Das, was Marketing anpreist, selten so stimmt, ist ja nicht selten so.

Sicher? Wenn du mal Kunde dort bist und gute Erfahrung hast, dann bleibst du vielleicht dort. Aber wenn du jetzt von außen entscheiden musst, wie willst du beurteilen, wie stabil und verlĂ€sslich das ist. Da mĂŒsstest du schon Tests machen.

Groupfolder ist eine Core app (in der Standardinstallation ausgeliefert und aktiviert)? Eher eine Featured App
Ja, da bin ich bei dir, dass einige Funktionen und trivial scheinende Bugs zum Teil relativ lange benötigen, um repariert zu werden. Man muss etwas vorsichtig sein, da Leute unter den grundlegenden Funktionen sehr verschiedenes verstehen können. Auch öffentlich geteilte Kalender mit Funktionen, die es bisher noch nicht gab 
 Klar, fĂŒr mich ist auch alles wichtig, was ich nutze. Man sollte aber so weit schauen, dass das eventuell nicht fĂŒr alle zutrifft (und dann fĂŒr Nextcloud nicht mehr ganz so dringend ist).

Was ich mit den Tests und Feedback meine, wenn da jemand schreibt, ich nutze den Client/App/
 nicht, weil es fĂŒr mich wegen dieser Bugs (Link zum Repo) nicht nutzbar ist. Das hilft anderen, die das auch nutzen wollen, wenn man spĂ€ter reinschaut, kann man auch schauen, ob das bereits gefixt wird. Wenn eine Firma dann sagt, wir hĂ€tten Nextcloud und euer tolles Groupfolder Feature hört sich toll an, aber wir sehen hier Feedback, dass einige grundlegende Sachen nicht funktionieren und die Bugs nicht behoben wurden, verschafft man dadurch den Problemen mehr Prominenz.

Also ich hab den “Leid”-Artikel tatsĂ€chlich gelesen. Und ja, er ist einseitig. Ganz bewusst auch vereinfachend bis dahin, dass die dortigen Behauptungen wirklich falsch sind.
Beispiel: Die App-Situation.
Ja, es gibt viele (ĂŒber 220). Aber die ĂŒbergroße Mehrheit sind eben 3rd-Party-Apps. Und die Pflege derer obliegen eben den jeweiligen Entwicklern. Und nicht NC.
Die “vorgestellten” Apps funktionieren in der Regel ganz gut (es gibt ab und zu mal Ausnahmen).
Back to the Basics? Das ist doch eigentlich nur ein plakativer Slogan. Inhaltlos, wenn man streng ist. Denn was sind die Basics? Filesharing. Und das funktioniert doch zuverlĂ€ssig. Alles andere kam spĂ€ter (auch schon unter Owncloud) dazu. Wie oben erwĂ€hnt
 alles was ĂŒber Filesharing hinaus geht, verantwortet der Benutzer selbst.
Jaja, ich weiß schon, “MilchmĂ€dchenrechnung”.

Nun, wenn wir ehrlich sind, gibt es bei NC eine Art Zwiespalt. Zum Einen mĂŒssen und sollen Firmen als Kunden gewonnen werden
 mit Features, die andere Mitbewerber bereits integriert haben (ganz ohne jemanden zu fragen). Also muss es wohl oder ĂŒber eine Office-suite sein (die nebenbei ja auch ganz gut funktioniert), also muss es eine Antwort auf “Teams” geben (das ja auch ganz OK funktioniert), muss sich in eine vorhandene Serverumgebung einpflegen lassen (geht ja wohl auch) usw. Das sind aber alles Dinge, die man “Zuhause” eher nicht braucht. Was benötigt der typische Heimanwender? Speicherplatz, Fotos, ggf Kalender und Adressen. Gibt’s alles. Funktioniert soweit auch ganz gut.
KI braucht der Heimanwender eher nicht, das wird aber aber im Firmenumfeld erwartet. Und ja, die Integration ist (noch) holprig aber es geht in die richtige Richtung.
Groupfolder braucht man Zuhause eher nicht. Im Betrieb wohl schon. Sollte weiter integriert werden, vermute ich. Und vermutlich hat das Neuschreiben von Teilen des Codes in vue (NC28) mehr Probleme damit versursacht als vorgesehen. Daran wird mit Sicherheit weiter gearbeitet.
usw. usf.
Wenn also “stattdessen” Bugs lange nicht gefixt werden, hat das vermutlich eher mit einer niedrigen Prio der Bugs an sich zu tun. Zuerst werden mit Sicherheit Bugs behoben, die bei zahlenden Kunden auftreten und die wichtig fĂŒr die sind. Auch wenn es uns “Homeusern” (aka Communityusern) nicht passt


Wenn man mal drĂŒber nachdenkt, kommt man schon auch von selbst darauf, warum manches eben so lĂ€uft wie es lĂ€uft.

Und dazu dann immer wieder der Aufruf: Man muss nicht Early-Adopter sein, schon gar nicht mit Produktionsumgebungen. Mir persönlich ist StabilitĂ€t wichtiger als AktualitĂ€t und ich mache meine Majorupgrades tatsĂ€chlich von den verfĂŒgbaren Apps abhĂ€ngig. Gibt es welche, die nicht absehbar upgedated werden, warte ich mit dem Versionssprung eben ab. Und sogar das vielgescholtene NC28 lĂ€uft doch mittlerweile einigermaßen rund.

NOch eine Bemerkung zu “Leitartikel” - das ist ein MeinungsstĂŒck. Er muss nicht ausgewogen sein, sondern darf einseitig sein. Im besten Sinn soll/darf er kontrovers sein.
Und eben das ist dieser Leitartikel.
Man muss nicht der Meinung des Verfassers sein. Und die vertretende Meinung muss auch nicht “richtig” (oder “falsch” sein)

2 Likes

Zuerst einmal Full Ack zu deinem Post. Zum letzten Absatz möchte ich aber noch etwas sagen


Ich habe hier im Forum schon wesentlich bessere Rants von Nicht-Fachautoren gelesen, die zumindest einen konkreten AufhÀnger hatten, nÀmlich in der Regel ein Problem, das der Verfasser des Rants tatsÀchlich erlebt hat.

Dieses Editorial wurde jedoch von jemandem geschrieben, der genau weiss (oder wissen könnte), dass die Regressionen in den “Basics”, von denen es insbesondere in der Release-Version von NC28 tatsĂ€chlich etwas zu viele gab, nicht durch die völlig unabhĂ€ngig davon entwickelten K.I.-Apps verursacht wurden, sondern dadurch, dass Teile des Frontends einem Rewrite unterzogen wurden. Dieses Rewrite hat ĂŒbrigens die Performance der “Basics” deutlich verbessert, wovon jetzt alle profitieren, auch diejenigen, die keine K.I. benutzen.

Fazit: FĂŒr mich ist das reine Stimmungsmache und ich bezweifle sogar, dass der Artikel in dieser Schlichtheit tatsĂ€chlich der Meinung des Autors entspricht, bzw. hat er sehr wahrscheinlich eine differenziertere Meinung dazu, als er in seinem Leitartikel wiedergegeben hat.

NatĂŒrlich weiß er das. Die Typen dort in der Red sind ja nicht dĂ€mlich
 und ich bin ĂŒberzeugt davon, die lesen und diskutieren hier auch fleißig mit.
Möglich, dass dem Red auch die diesbezgl. Diskussionen hier im Forum bekannt sind. Und weil das Sommerloch ansteht, kramt man eben einen mittel-alten Rant raus und hĂ€ngt die “Kritik” daran auf.

Wenn man sich so die Leitartikel anschaut, dann greifen die öfter mal in die Vollen. Mal besser, mal schlechter. Soll ich sagen, in welche der beiden Kategorien dieser oben verlinkte Beitrag fĂŒr mich fĂ€llt?

1 Like

Weiss ich doch :slight_smile: 
und genau deshalb halte ich dagegen hier, auch und vorallem, dass der OP und andere, die hier lesen, das hoffentlich besser einordnen können.

Und ich habe natĂŒrlich auch eine Meinung dazu, und die tue ich jetzt hier mal noch kund, ebenfalls stark vereinfacht :wink:

Wenn ĂŒberhaupt, sind die fixen Releasezyklen das Problem, und nicht die K.I-Apps.

Warum? Frontend-Entwickler sind keine K.I.-Entwickler und umgekehrt sind K.I.-Entwickler keine Frontend-Entwickler, und K.I. Entwickler fixen auch keine Bugs in der Groupfolders App oder anderen “Basics”.

WĂŒrde man aber ein Release nicht auf Biegen und Brechen am Tag X veröffentlichen, sondern erst dann, wenn es “fertig” ist, gĂ€be es weniger Bugs und Regressions zum Veröffentlichungstermin.

Aber auch das hat natĂŒrlich einen Grund. Oder sagen wir mal so, ich vermute sehr stark, dass zumindest einer der GrĂŒnde ist, dass man die Community Edition User, bewusst als Tester einsetzt, und das ist auch völlig legitim, weil man letztendlich die Software ja kostenlos zur VerfĂŒgung stellt.

1 Like

Noch eine kleine ErgÀnzung:

NatĂŒrlich könnte man jetzt mit folgendem Argument kommen:

Die Nextcloud GmbH hat X Geld und davon bezahlen sie Y und Z. Warum dann nicht einfach mehr Geld fĂŒr Y anstatt Z ausgeben ?

Danke fĂŒr die Frage! :wink:

Um als Unternehmen, dessen Produkt auf OSS-Software basiert, langfristig wirtschaften zu können, braucht man GeschĂ€ftskunden, auch grosse, und die wollen ein Google Workspace- und M365-Äquivalent, und dazu gehören im Jahr 2024 nunmal K.I.-Assistenten, ob es einem gefĂ€llt oder nicht.

Aber warum nicht einfach kleinere Brötchen backen?

Zwei GrĂŒnde:

  1. Im Zeitalter des “Vulture Capitalism” reicht es nicht mehr aus, ein konstantes Einkommen zu erwirtschaften, man muss jedes Jahr mehr erwirtschaften.

  2. Kleine “Kunden”, wie man auch hier im Forum sieht, wollen die neuen “fancy” Features auch haben, oft sogar noch dringender als die Enterprisekunden. Sie wollen aber nichts dafĂŒr bezahlen. :wink:

1 Like

Respekt an Microsoft fĂŒr jahrelange AbwĂ€rtskompatibilitĂ€t, aber das ist einfach keine Norm und meiner Meinung nach auch nicht sinnvoll. StandardmĂ€ĂŸig arbeiten wir mit 3 Jahren AbwĂ€rtskompatibilitĂ€t, aber klar geht da mal was schief.

Als Entwicklerin kann ich sagen, dass alleine die drei Jahre schon schmerzhaft sind und ich persönlich auf 1 Jahr oder so runtergehen wĂŒrde, weil man dann Fehler viel leichter und schneller ausbĂŒgeln kann. Nun gut, wir sind halt bei 3 Jahren und das ist auch gut so.

Es ist schier unmöglich auf ewig KompatibilitĂ€t zu garantieren, außer du hast ein Milliardenbusiness mit Megakonzernen, Regierungen und MilitĂ€rs wie Microsoft. Software rot - Wikipedia beschreibt auch ganz gut, warum Software sich quasi immer Ă€ndern muss und man nie einen “guten” Zustand einfach auf Ewigkeit einfrieren kann.

Wenn hier von fehlender “Manpower” geredet wird, dann wird einfach sehr unterschĂ€tzt wie viel Zeit auch fĂŒr Bugfixes aufgewendet wird und wie verantwortliche sich die allermeisten fĂŒr die Software, die sie schreiben fĂŒhlen. Da finde ich es fehl am Platz mit den FĂŒĂŸen zu treten, ohne einen Einblick zu haben, wie es wirklich lĂ€uft.

Klar macht man damit keine große Presse, dass man schon wieder X nervige Bugs gefixed hat. Gleichzeitig denken alle, dass natĂŒrlich der eine Bug den sie gerade haben der absolut wichtigste auf der Welt ist und ASAP gefixed werden muss. Ich darf erinnern, dass es sich immer noch um freie Software handelt und alles kostenlos ist. Entweder Bug reporten und FĂŒĂŸe stillhalten, oder selber machen, oder Leute finden die es machen können. Wenns so wichtig ist, dann besser mitanpacken, als nur rumnörgeln.

Und zuletzt wie hier schon genannt wurde: Am besten auf den 1./2./3. Point-Release warten, dann sind die Wogen schon immer geglÀttet.

3 Likes