Umzug eines Nextcloudservers vom Notebook auf einen PI

Ein liebes Hallo an die Community,

ich habe für unser kleines Unternehmen eine Nextcloud aufgesetzt, welche derzeit auf einem Notebook mit einer Intel CPU läuft.

Da dieses Notebook nicht das schnellste ist, wollte ich das ganze mal mit dem neuem PI5 ausprobieren.

Die Cloudinstallation ist soweit abgeschlossen, nun fehlen nur noch die Daten und bestehende Konfiguration mit unseren Mitarbeitern.

Ist es möglich, die gemounteten Laufwerke auf den PI zu syncen und nur den /boot rauslassen.
Mein Gedanke dabei ist, dass ja eigentlich nur im /boot die Daten (Image) für den RasPi liegen, und alle anderen Verzeichnisse wie /etc usw. einfach ‘übernommen’ werden können.

Ist dieser Gedankengang der richtige?

Du solltest den Pi sauber mit Raspberry OS aufsetzen und die bestehende Nextcloud anhand der offiziellen Empfehlung migrieren. Migrating to a different server — Nextcloud latest Administration Manual latest documentation

Der Raspberry hat eine ARM-Architektur, funktioniert also komplett anders als dein Intel-Notebook. Die Verzeichnisse einfach zu kopieren wird nicht funktionieren.

Rein zum testen kannst du ja auch erstmal eine saubere/leere Neuinstallation auf dem Pi vornehmen, um einfach mal die Performance vergleichen.
Wie groß ist das Unternehmen/Wie viele Userzugriffe hast du?
Rein performance-technisch ist jeder ausrangierte Dell Optiplex für 80 € schneller als dein Pi 5.

Wie gesagt, der PI ist vollkommen konfiguriert, und auch die Cloud läuft bereits.
Ich müsste nur die Konfiguration und Daten überspielen.

Dass der PI ‘nur’ eine ARM ist, ist mir bekannt, deshalb benötigt der PI auch ein anderes LinuxImage (sprich /boot - Verzeichnis)
was ich jedoch nicht weiß, ist ob es in den Verzeichnissen /usr /etc oder sonst wo auch noch ein Unterschied stattfindet.
Bisher gehe ich davon aus, wenn der Kernl geladen ist, ist es dem System egal welche Plattform darunter liegt.

Zur Leistung:
Wir sind ein kleines Handwerksunternehmen mit ca. 10 Mitarbeitern, die von außen ein paar Bilder in die Cloud stellen, und via Deck das Kaban System für unsere Baustellen nutzen.

Das Notebook ist von der Leistung her vollkommend ausreichend, jedoch nimmt es sehr viel platz auf meinem Schreibtisch ein. Der PI verschwindet in einer Ecke, und man sieht ihn nicht mehr.

Die Leistungsfähigkeit des PI’s ist ebenfalls voll ausreichend. Egal was wir als Stresstest versucht haben, die CPU Last ging nicht über 80% und auch der Speicher wurde nicht ausgenutzt.

Das der Abruf von außen sehr langsam ist, ist uns bewusst, was aber weniger an der Rechnerhardware als an der maximalen Uploadrate der Telekom liegt.

Zuvor wurde die Cloud auf einem PI4 betrieben, jedoch waren hier die Leistungseinbrüche beim ‘Stresstest’ deutlich spürbar, warum auf dass Notebook ausgewichen wurde. Aber wie bereits gesagt, der PI5 scheint für unsere Cloud ausreichend.

Ok, jetzt verstehe ich auch den Wechsel zum Pi, aus Platzgründen macht das ja Sinn :+1:

Um die gesamte Konfiguration inkl. Einstellungen, Apps, Benutzerkonten, Dateien, Freigaben etc. zu migrieren kommst du um die Migrationsanleitung nicht drum herum (alternativ alles neu einstellen/anlegen/freigeben).
Dafür musst du auf dem Notebook die Datenbank exportieren (wahrscheinlich MySQL) und diese auf dem PI importieren.
Zusätzlich musst du den gesamten Nextcloud-Ordner (liegt normalerweise unter /var/www/ auf den PI an die entsprechende Stelle kopieren.

Schau Backup und Restore. Pack das Backup erst mal unter anderren Namen auf den Pi. Dann machst du nichts kaputt.

Backup — Nextcloud latest Administration Manual latest documentation

Restoring backup — Nextcloud latest Administration Manual latest documentation

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Hmmm …
Ja, diese Anleitungen kenne ich, und bin auch schon mal danach vor gegangen. Jedoch habe ich schnell gemerkt, dass mir doch noch eine Menge fehlt :confused:

Denn es ist ja nicht nur die Cloud und die Datenbank, viel mehr Probleme bekomme ich immer beim ‘Schärfen’ eines Systems.

Naja, und da ich das NB gerade so schön laufen habe, dachte ich, man könnte die komplette Konfiguration übernehmen, und den Kernl austauschen, so das der MicroCode wieder stimmt … ich glaube, an diesem Punkt muss ich wohl meine rosa-rote Brille abnehmen und in den Schrank legen.

Na gut, man kann nur dazu lernen, und Übung macht den Meister.

Vielen Dank erstmal für die interessanten und weiterführenden Hilfen!