Moin an alle,
ich bin noch recht neu bei Nextcloud.
Mein Hosting lÀuft aktuell bei mir zuhause auf dem Raspberry Pi4 mit 4kernen a 1.5ghz.
Da das so natĂŒrlich nicht wirklich sicher ist gegen Datenverluste wollte ich noch ein Raid dran hĂ€ngen.
Hab da an ein Raid 5 gedacht. Hat jemand Erfahrung mit externen Raid GehĂ€usen, man findet da leider sehr wenig, mir ist nur aufgefallen das IcyBox z.B. deutlich gĂŒnstiger als Raidon ist aber was der unterschied ist wird nicht so einfach deutlich.
Auch habe ich bei der suche ĂŒberlegt ob sich vlt ein Upgrade auf z.b. eine Synology DS920+ sich lohnen wĂŒrde oder ob man da den unterschied kaum bemerkt. Als Drives hatte ich da an die WD Red 4tb gedacht, falls da jemand nen besseren vorschlag hat kann er den gerne posten.
Vielen Dank LG Moritz
Wichtig ist, dass RAID kein Backup ersetzt. Es bietet dir nur eine höhere VerfĂŒgbarkeit wie z. B. 24/7 falls du das wirklich brauchst.
Ich denke einen Geschwindigkeitsvorteil wirst du merken. Falls du recht schnelles Internet hast, kannst du ja mal ein paar Testdaten auf den recht schnellen Testserver von Nextcloud siehe https://try.nextcloud.com (https://demo1.nextcloud.com bzw. https://demo2.nextcloud.com) (Hetzner Online GmbH (AS24940)) hin- und herkopieren. Könnte sein, dass das schon schneller als dein Pi ist. Mindestens das solltest du dann auch auf besserer Hardware bei dir zuhause erwarten können. NatĂŒrlich musst du noch etwas Verzögerung durch das Internet einrechnen, welches dann wegfĂ€llt.
Das stimmt natĂŒrlich das ich trotzdem backups vorhalten muss, aber wenn im laufe des Tages mal ne Platte ausfĂ€llt verliere ich beim RAID nicht gleich den aktuellen Stand. Hast du Erfahrung mit nem externen RAID GehĂ€use gemacht? Hab von einem Kumpel gehört das das nicht so performant laufen soll und hĂ€ufiger mal fĂŒr Probleme sorgt
Der Youtuber âApfelcastâ hat gute Videos zu den Themen gemacht.
Woher kommt die Angst vor AusfĂ€llen? Ich betreibe hier zuhause Server seit 13 Jahren. Zuerst 3 Jahre mit USB-Stick, dann 8 Jahre mit SD-Karte fĂŒrs OS und eine Notebookplatte fĂŒr die Daten. Die Platte ist immer noch OK, die SD-Karte hat gehalten, der USB-Stick lĂ€sst sich gebrauchen. Die Platten von meinem Rechner sind jetzt seit 12 Jahren am Arbeiten, Die von meinem Notebook ist 10 Jahre dabei.
Aber die Nextcloud (frĂŒher Owncloud) selbst ist ĂŒber die Jahre schon ein paarmal ausgestiegen wegen Update-Fehlern. Von daher ist ein Backup eine feine Sache, aber das schĂŒtzt natĂŒrlich nicht vor AusfĂ€llen.
Wie hoch ist eigentlich die Ausfallrate von SSDâs?
Spielmops
@sonac Das wĂ€re meine Empfehlung fĂŒr performante Server Hardware aber fĂŒr die meisten AnwendungsfĂ€lle vermutlich ein bisschen overkill
ich keinne mich nicht mit Pi aus, aber die Vorstellung ein System fĂŒr wichtige Daten mit einem Kleinst-PC - und per USB angeschlossenen externen HDDs zu bauen gefĂ€llt mir nicht. Ich habe mein NC einige Zeit auf einem Qnap NAS betrieben (TS-251 und TS-453 Pro). Ich vermute die Performance wird nicht wesentlich anders ls auf dem Pi sein - der Celeron ist nicht gerade eine Rakete - der wesentliche Vorteil ist dass es x86 ist und man hat deutlich mehr Auswahl bei den Containern. Beim NAS hast du ein vernĂŒnftiges GehĂ€use, die HDDs sind hot-swap fĂ€hig und Raid kannst du problemlos in GUI zusammenklicken. Ich kenne andere die auf Synology schwören - ich denke die beiden Hersteller kann man empfehlen.
Bei HDDs kannst du problemlos alle NAS-fĂ€higen HDDs nehmen auch WD Red. Diese haben zwar in der letzten Zeit negative Schlagzeilen gemacht weil sie unter Last aus dem Raid ausgestiegen sind und WD Schindluder mit den Angaben getrieben hat (â5400 classâ - statt der korrekten Drehzahl). Aber ich denke das wird sich legen⊠Ich hatte und habe WD Red (Ă€ltere Modelle) und neu Seagate IronWolf im Einsatz - sie laufen alle⊠Die Performance einer HDD ist fĂŒr ein privates NAS völlig ausreichend - hier ist man bei 1GBit/s LAN netwerkseitig auf ~70MB/s limitiert - das schaffen alle modernen PlattenâŠ
Naja ich habe vor ein paar Monaten mal testhalber einen USB Stick an einer FritzBox als NAS probiert, der war nach knapp 24H kaputt
Danke fĂŒr die AusfĂŒhrliche Antwort, deswegen wollte ich ja auch ein âVernĂŒnftigesâ Raid SetUp wie z.B.: ICY BOX IB-RD3640SU3 3.5" (8,89cm) eSATA/USB 3.0 schwarz - Externe GehĂ€use 3,5'' (8,9cm)
Oder so was wie ein Raidon RaidSonic Raidon GR5640-SB3 ab âŹÂ 350,00 (2021) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
Ich bin mir nur nicht sicher wo da die Unterschiede liegen, ich meine wenn ich es richtig verstehe bieten beide ein Raid 5 und Hotswop, sowie ein 5Gbit USB und 3Gbit esata anschluss nur das der Raidon ca 200⏠Teurer ist und ich noch nicht verstanden habe warum.
Da man die Ja scheinbar einfach wie eine ânormaleâ exterene Festplatte benutzen kann.
Danke fĂŒr deine Antwort.
Stimmt, von nem NUC hab ich auch schon gehört, wobei das ja mein raid Problem nicht löst
Da hast du Recht. Ich persönlich habe keinen RAID Verbund im Einsatz und empfinde ihn fĂŒr private Zwecke auch als overkill, vorausgesetzt dass eine gute Backup-Lösung im Einsatz ist (welche auch eine Wiederherstellungsstrategie u.Ă€. umfasst).
jo mit den Strategien mĂŒsst ich mich nochmal auseinander Setzen, jeden tag ein volles Backup wĂ€re bei mir vermutlich zu aufwĂ€ndig da ich aktuell persönlich schon fast 1TB an Speicher voll habe, das heiĂt ich muss noch mal schauen wie man ein Incrementelles Backup organsiert was auch mein OS gleich mit Sichert. Wobei es natĂŒrlich trotzdem sehr Ă€rgerlich ist wenn man an einem Tag einige Sachen, arbeiten in der Cloud anlegt und um 20 Uhr die Platte im Himmel ist und ich aber erst um 24 Uhr mein Backup Starte.
Es ist denke ich immer eine Frage der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit was Backup Lösungen angeht. FĂŒr mich privat ist es komplett ausreichend einmal tĂ€glich ein Backup anzufertigen. NatĂŒrlich ist es Ă€rgerlich wenn die Daten die in der Zwischenzeit angefertigt wurden nicht mehr verfĂŒgbar sind aber wiegesagt fĂŒr den privaten Bereich denke ich verschmerzbar. Was die Zwischenzeiten angeht könnte man sich z.B. mit automatischen Snapshots z.B. eines ZFS Dateisystems oder BTRFS Dateisystems aushelfen. Diese helfen zwar auch nicht falls eine Platte mal ausfĂ€llt (jedenfalls solange sie nicht im mirror modus arbeiten, was mindestens zwei Platten benötigt) aber man kann sie verwenden um auch ZwischenstĂ€nde zwischen einzelnen Backup StĂ€nden wiederherstellen zu können.
Ich persönlich habe mir das ganze basierend auf dieser Anleitung eingerichtet und bin damit sehr zufrieden
(das ganze umfasst auch eine Backup-Lösung inkl. Wiederherstellungsstrategie und Co.)
Leider hab ich es ĂŒber DietPi eingerichtet, da funktioniert das glaub ich anders
Nun ja, dann kannst du vermutlich deren Backup-Lösung verwendenâŠ
jap, aber die soll sich wohl hÀufiger mal aufhÀngen hab ich in anderen Foren gelesen
Nun ja dann bleibt wahrscheinlich als Option sich seine eigene Backup Lösung zu scripten oder evtl. auf eine andere Platform wie z.B. NextcloudPi zu wechseln.
(Die Anleitung die ich oben verlinkt habe funktioniert leider nur auf x86 PCs wie z.B. Intel NUCs und erfordert auch ein komplett neues Aufsetzen des PCsâŠ)
FĂŒr mich sehen beide Produkte nicht wie ein NAS aus sondern âverbesserte/erweiterteâ externe HDD GehĂ€use. Wenn wir ĂŒber 4 Platten reden fĂ€llt der Preis fĂŒrs GehĂ€use nicht so stark ins Gewicht: die Disks kosten mehr - ich wĂŒrde definitiv ein richtiges NAS empfehlen - eins was fĂŒr sich funktioniert wie zB Qnap oder Sinology - das kann man von mehreren GerĂ€ten ansteuern ĂŒber gĂ€ngige Protokolle SMB, NFS, FTP usw.
Beim RAID bin ich anderer Meinung als @szaimen - ich wĂŒrde immer ein RAID nutzen, ob eis ein einfaches Mirroring oder etwas komplexeres ist hĂ€ngt von Budget und Fehlertoleranz ab. Es ist richtig dass Harddisks eher selten ausfallen und man den Datenverlust von ein Paar Stunden oder sogar Tagen im privaten Umfeld eher gut vertragen kann - mir persönlich geht es um Bequemlichkeit - so dass man im Fehlerfall nicht anfangen muss Daten aus dem Backup zu holen sondern einfach neue Disks anschliesst und weiter macht. Die HDDs sind gĂŒnstig genug um sich Stunden an Arbeit zu ersparen falls eine kaputt geht.
Es ist meine Meinung und andere sind ausdrĂŒcklich nicht falsch - man sollte sich Gedanken machen wann man Datenverlust befĂŒrchtet und was möchte man dagegen unternehmen. RAID (ZFS mirror usw) hat auch Nachteile (gerade wenn es weiter als Mirroring geht - RAID5/6) nicht zuletzt Energieeffizienz - jede Redundanz verbraucht zusĂ€tzliche Ressourcen, zB. zusĂ€tzliche Disks, Energie um diese Hardware zu betreiben, Aufwand um die dieses komplexere Setup zu administrieren.
Meine Entscheidung fĂŒr/gegen RAID basiert auf folgender Ăberlegung: meine Harddisk mir allen Daten fĂ€llt aus - selbst wenn ich meine Daten gut gesichert habe und keinen Datenverlust habe - mein Workflow ist gestört, das meiner Frau und Kinder auch - Freigaben/Kalender/Mail laufen nicht mehr - ich muss dringend neue Festplatten organisieren, restore machen alles unter StressâŠ
FĂŒr Backup gibt es gute Open-Source Lösungen wie Borg Backup oder restic, die Daten im Backup deduplizieren - d.h. hĂ€ufige Backup von gleichen Daten verbrauchen kaum zusĂ€tzlichen Platz - der Nachteil ist: Restore geht nur mit diesem Programm und man kann die Daten nicht ohne weiteres mit Bordmitteln eine Betriebssystems restoren. Ich selbst habe mich fĂŒr restic entschieden und Restore des Backup Repository mit Daten aus einem Docker Container auf dem Qnap NAS (=Linux) mit restic unter Windows erfolgreich getestet. Ich finde das wichtig um komplexere restore Szenarien zu adressieren zB logische Fehler (ich selbst habe meine Daten gelöscht, crypto Trojaner).
SpĂ€testens hier kommt wieder die Ăberlegung von @szaimen ins Spiel - wenn ich immer auf ein gutes Backup angewiesen bin kann ich mit das RAID sparen und lieber mehr/bessere Backups machen. Jeder User und Admin sollte sich Zeit nehmen und ĂŒberlegen was mit seinen Daten passieren wĂŒrde wenn bestimmte Ereignisse eintreffen:
- Hardware Ausfall (auch weiter gedacht als nur Disks - Controller, CPU, Netzwerkkarte können ausfallen)
- Benutzer Fehler (unabsichtlich Daten gelöscht)
- Malware (Virus/Crypto-Trojaner/Hacking)
- Naturgewalt (Feuer, Ăberschwemmung, Erdbeben, Lawine)
Im privaten Bereich (und vielfach auch im GeschĂ€ftlichen) wird man NIE den Zustand erreichen dass unter allen UmstĂ€nden kein Datenverlust entsteht. Die Frage ist wie wichtig/teuer sind die Daten und wie weit man den Datenverlust minimieren kann. die Kurve der Investitionen ist exponentiell - erste Schritte bringen viel und sind einfach und gĂŒnstig, weitere kleine Fortschritte können enorm teuer werden - sowohl bei Hardware als beim Aufwand.
Ich habe fĂŒr mich folgende Szenarios identifiziert, die ich adressieren möchte:
- Hardware (Harddisk, System)
- Software/Logik (User Error, Malware)
- Desaster (Malware, Feuer, Wasser, Diebstahl)
Meine Strategie ist:
- RAID als Hardware Redundanz und Snapshots auf dem primĂ€ren System + automatische Sicherungen auf einem sekundĂ€ren System (gleicher Ort) fĂŒr 1. (und teilweise 2.)
- manuelle Sicherungen auf mehreren externen USB Disks fĂŒr 2. und 3.
oft genug ist hier der Gradmesser wie viel Datenverlust man akzeptieren will. Bereich 1. bietet durch Automatisierung die Chance Daten öfter zu sichern und damit den Datenverlust durch Hardware Ausfall zu reduzieren - versagt aber komplett bei Malware Angriffen. Hier hilft nur Offline Backup mit Punkt 2. - die Challenge ist âder Adminâ gefordert die externen USB Disks ausserhalb des Gefahrenbereich zu platzieren und gleichzeitig oft genug zu aktualisieren.
Das Thema ist komplex und es gibt nicht den heiligen Gral - jeder sollte sich Gedanken machen und Massnahmen gegen Datenverlust ergreifen.