NextCloud Fair-use und eigener Push Service

Hallo zusammen,

ich habe eine kleine Frage zum Push Service und der Fair-use policy.

Wir haben Nextcloud seit 6 Jahren im Einsatz. Aktuell kriegen nur bestimmte Leute Zugriff darauf, da man ja nur 500 Benutzer frei hat. Da wir darĂŒber Talk verwenden, kommen wir aktuell an die Grenze der 500 Benutzer.

Kann man einen eigenen Push-Service hosten und die Grenze von 500 Benutzern fÀllt dann weg? Weil dann nutzt man ja nicht mehr den von NextCloud selbst.

Gibt es da Infos zu und wie man den selbst aufbaut? Die Infrastruktur dafĂŒr wĂ€re bei uns gegeben.

Vielen Dank!

Im Quellcode finde ich hier (Zeile 298) den Wert 1000 und nicht 500. Ich muss aber sagen, dass die Volltextsuche auf GitHub fĂŒr Nextcloud nach den Werten 1000 und 500 zu weiteren Ergebnissen fĂŒhrt, die ich nicht alle durchgeschaut habe.

$isFairUse = $this->subscription->delegateHasValidSubscription() || $this->userManager->countSeenUsers() < 1000;

Vielleicht weiß irgendjemand mehr. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden. Vielleicht auch ein Bug. Vielleicht war der Wert ja auch mal höher bzw. niedriger.

Fair use policy - Nextcloud

Auf deiner verlinkten Seite war ich auch und da steht 500 :face_with_monocle:

Vielleicht hat jemand noch weitere Infos :smiling_face:

Danke!

In der verlinkten Dokumentation steht natĂŒrlich 500. Aber deine Nextcloud hĂ€lt sich eher an der Software als an die Doku. :wink: Aber natĂŒrlich kann Nextcloud das zum nĂ€chsten Release Ă€ndern. Vielleicht erstellt ja jemand einen Issue.

Schaue dir die Diskussion an Dealing with push notifications es sind wichtige Referenzen enthalten und auch GrĂŒnde fĂŒr die BeschrĂ€nkung. Ich denke nicht dass du mit “wenigen” Benutzern die Grenze erreichen wirst und wenn doch rede doch mit der Nextcloud GmbH


Leider wurden die eigentliche Probleme in deinem verlinkten Thread, den ich gestartet hatte, duch die Nextcloud GmbH oder auch durch die Nextcloud Community nicht angegangen. Dass die Darstellung auf der Login-Seite einfach nur schlecht ist, darĂŒber mag man ja noch wegsehen können und auch ignorieren, obwohl man das bestimmt besser machen könnte. Aber bei Installation zu behaupten es wĂ€re 100% AGPL und GDPR wĂ€re erfĂŒllt, stimmt so einfach nicht. Wenn es 100% AGPL ist, kann man an der von mir verlinkten Stelle auch höhere Werte eintragen. Und wenn es GDPR ist, sollte man vielleicht irgendwo etwas prominenter auf den Push-Service hinweisen auch wenn die Dateien verschlĂŒsselt ĂŒber US-Anbieter ĂŒbertragen werden. Zudem sollte man Möglichkeiten schaffen, um sehr einfach den Push-Service auszutauschen bzw. ganz zu deaktivieren. Es gibt praktisch fĂŒr alles in Nextcloud Konfigurationsmöglichkeiten. Warum nicht welche, um den Austausch von Daten ĂŒber US-Anbieter zu verhindern? Ich verstehe es einfach nicht.

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Im Prinzip stimme ich dir zu, vor allem, dass man die Verbindung zu den Push Services einfach abschalten/ersetzen können sollte. Aber in der Praxis sehe ich das nicht wirklich als grosses Problem, denn damit die Daten ĂŒber Google/Apple gesendet werden, mĂŒssen sich ja zunĂ€chst irgendwelche Clients, welche sich bei den Google/Apple Push Services registriert haben, mit deiner Nextcloud verbinden. Unter Android kannst du das einfach verhindern, indem du die F-Droid Version der Nextcloud App verwendest, unter iOS kannst du halt nichts machen, ausser die App gar nicht zu verwenden, was aber an Apple liegt und nicht an Nextcloud.

Oder anders gesagt, wenn du dich entscheidest ein Device mit Google Play Services oder ein iOS Device zu verwenden und dann die Apps aus den jeweiligen Stores installierst, hast du bereits zugestimmt, dass die Benachrichtigungen, die an diese Apps gesendet werden, ĂŒber Google/Apple Services laufen und die Lösung das zu verhindern ist so simpel wie fĂŒr viele User unpraktikabel: Installiere keine Apps aus dem Play Store oder App Store, denn wenn keine Apps beim jeweiligen Push Service registriert sind, sendet Nextcloud auch keine Benachrichtigungen dahin.

Abgesehen davon scheint OP hier kein grundsĂ€tzliches Problem damit zu haben, dass die Benachrichtigungen ĂŒber Third Party Server laufen, wenn es denn kostenlos wĂ€re. Er will einen eigenen Push Server, um die Kosten fĂŒr die Enterprise Version zu sparen, nicht um die PrivatsphĂ€re seiner User zu schĂŒtzen :wink:

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Ja, mir geht es um die Kosten. Die GeschĂ€ftsfĂŒhrung möchte nĂ€mlich gerne Teams ansonsten verwenden, weil es von den Kosten gĂŒnstiger wĂ€re als NC mit ĂŒber 500 User.

Da ich kein Fan davon bin und lieber OpenSource verwenden möchte, schaue ich vorher nach Lösungen :smiling_face:
Da NC immer als kostenfrei galt und ich nun die Grenze gesehen habe, machte mich das stutzig. Die Preise von NC Enterprise sind ja nicht zu unterschÀtzen.

Was halt blöd ist: wenn ich alle Benutzer fĂŒr NC freischalten wĂŒrde, wĂ€re ich auf jedem Fall ĂŒber 500 Benutzer. Wer es dann aber aktiv nutzt (und somit Push in Anspruch nimmt) steht auf einem anderen Blatt. Ich gehe mal von 200 Leuten aktiv aus. Da ich aber niemanden ausgrenzen will, soll jeder frei entscheiden können jederzeit den Service in Anspruch nehmen zu können ohne um Freischaltung zu bitten.

Andersrum wĂ€re es auch blöd, wenn ich davon ausgehe es werden 200 aktive User und am Ende sind es doch 600. Dann stehe ich da und die GeschĂ€ftsfĂŒhrung schwenkt sofort zu Microsoft :joy:

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Mit einem eigenen Push Server hast du aber noch ganz andere Probleme, denn damit die Benachrichtigungen auch zuverlĂ€ssig ankommen, muss auf den EndgerĂ€ten ein Hintergrunddienst aktiv sein. Oder anders gesagt, bei Apps, die keine Play Services fĂŒr Notifications nutzen, ist das immer so eine Sache mit der ZuverlĂ€ssigkeit und dem Akkuverbrauch, und natĂŒrlich muss wieder etwas separat installiert und konfiguriert werden, und unter iOS geht es warscheinlich gar nicht, weil du dort keine Apps am App Store vorbei installieren kannst.

EDIT:
NatĂŒrlich kann man die oben genannten Probleme lösen, z.B. mit den Nextcloud Enterprise Apps, die man dann via MDM (Mobile Device Management) auf die GerĂ€te verteilt, was ĂŒbrigens auch nicht kostenlos ist. Und ja, mit solchen Enterprise Angeboten versucht die Nextcloud GmbH Geld zu verdienen, also mit den Enterprise Apps oder mit Consulting fĂŒr eine eigene Push Infrastruktur. Bei letzterer kommen dann aber ziemlich sicher noch Kosten fĂŒr die Notifications selbst hinzu, denn Notifications at scale kosten nun mal einfach Geld.

Es hĂ€lt dich aber natĂŒrlich niemand davon ab das alles selbst zu machen, sprich die Nextcloud App und evtl. auch den Server zu forken, anzupassen und dann deine eigene Versionen zu nutzen und alles selbst mit Google und Apple zu regeln. Aber auch das kostet dich am Ende des Tages Geld.

Wenn du auf die Benachrichtigungen verzichtest oder fĂŒr Android z.B. NextPush | F-Droid - Free and Open Source Android App Repository nutzt, was du dann aber auf ĂŒber 500 GerĂ€te ausrollen musst, und warscheinlich nicht so gut funktioniert wie die Google Play Notifications, kannst du auch 500’000 Benutzer auf deiner Nextcloud hosten, ohne bezahlen zu mĂŒssen. Und ich bin sicher, du wirst einen Weg finden, die Meldung auf dem Log-in Screen zu unterdrĂŒcken. :wink:

da wĂ€ren wir dann wieder dabei, dass selbst FALLS es Teams standalone geben sollte, das niemals DSGVO-konform sein wird (und kann). Wenn das der GL egal ist, dann gibt’s keine Grenzen mehr warum dann ĂŒberhaupt ein Produkt wie NC anschaffen?

NC ist nach wie vor kostenfrei, du hast vollen Zugriff auf den Sourcecode und kannst ihn verÀndern, wie du möchtest (geht das bei Kleinweich jetzt auch?)

Generell kann ich dir nur raten: sprich mit sales@nextcloud.com, stell deine Situation dar und verhandle mit ihnen
 Vergiss nicht, dass “handeln” auch “feilschen” bedeuten kann :wink:
Und ja, die Kosten fĂŒr so eine Email
 oder einen Anruf
 sind die noch drin? Sonst kannst du das gerne ĂŒber meine Telefonanlage abwickeln. Weiterleitungen ins Festnetz mach ich dir ganz umsonst. Nur fĂŒr dich und deine Company :wink:

Du kannst die Benutzer auch auf mehrere Nextclouds aufteilen. Das wĂ€re ok wĂŒrde ich behaupten.

Aber die Lizenzmodelle von Microsoft und Nextcloud sind so dumm, dass spÀtestens bei notwendiger Microsoft Office Lizenz und mehr als 500 / 1000 Benutzer sich Nextcloud finanziell nicht lohnt. Aber von GDPR und Vendor-Lock haben viele Chefs noch nichts gehört.

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Mit geht es allein um die Meldung (ja, die könnte ich code entfernen) und den Push-Service. MDM brauche ich gar nicht und auch gar keinen Support oder sonst eine Extra-Funktion. Die Leute installieren sich das bei Bedarf selbst auf ihrem privaten GerÀt. Und wenn nicht, dann halt nicht aber die Useranzahl zÀhlt ja trotzdem dann schon ne?

ich weiß nicht, wie das System die Nutzer zĂ€hlt
 Angelegte? Aktive? Vermutlich angelegte.
Ich weiß nicht genau - das sind vollkommen utopische Zahlen fĂŒr mich als Homebenutzer - ich vermute aber, dass du mit mehr als 500 Benutzern auch weiterhin das System benutzen können wirst.

Klar lĂ€uft es noch siehe Beispiel Login – Nextcloud und die aufgefĂŒhrte unĂŒberlesbare Meldung. Push gibt es dann aber nicht mehr.

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FĂŒr gar keinen Push mehr oder nur fĂŒr die ersten 500 User noch? :face_with_monocle:

Es soll ja die Last bei NC fair verteilt werden, so dass jeder Push nutzen kann. Aber wenn ich 100.000 User habe aber nur 3 nutzen es, ist es ja nicht wild. Und jemand der 500 User hat wo alle 500 auch Push nutzen die lasten das System viel mehr aus.

Naja, so habe ich wenigstens ein kleines Feedback fĂŒr morgen und schaue mal, welchen Weg wir gehen möchten/mĂŒssen :joy:

Danke euch

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Auch wenn die Diskussion wieder etwas ausartet und in die falsche Richtung driftet möchte ich meine 2ct dazugeben.

  • Nextcloud selbst ist Open Source
  • es gibt technische GrĂŒnde warum Notifications ĂŒber Google/Apple besser funktionieren
  • Nextcloud GmbH betreibt die notwendige Infrastruktur, trĂ€gt die Kosten und möchte ab einer Schwelle :dollar: sehen
    • die Umsetzung ist in jeder Hinsicht katastrophal, sowohl in der Kommunkation als auch die “nudge screens” a-la “diese Version ist nicht supportet”
  • die Gatekeeper haben keinen Zugriff auf die Inhalte
    • ist sehr gut un ausfĂŒhrlich dokumentiert
    • aus diesem Grund gibt es kein Problem mit Datenschutz DSGVO etc.

Auch wenn viele Argumente aus dem “hardcore OSS” Lager richtig sind finde ich im Gesamtkontext falsch darĂŒber zu diskutieren ob sicher verschlĂŒsselte, Benachrichtigungen durch Google/Apple Infrastruktur fliessen, wenn der Benutzer, der diese Benachrichtigungen empfĂ€ngt ein entsprechendes EndgerĂ€t verwendet. Wer keine Google/Apple Dienste nutzt und die App aus dem F-droid (oder wa auch immer Store) bezieht hat diese Probleme nicht
 weil er keine Benachrichtigungen empfĂ€ngt


Jeder Benutzer und Sysadmin sollte sich klar sein dass das vermeintliche Nextcloud Push Datenschutz Problem gar keines ist
 einfach erklĂ€rt - Push Notification gehört nicht zum “Server” sondern zum “EndgerĂ€t” kein Apple/Google=kein Problem.

Jetzt zurĂŒck zum Thema

Ich kann mir absolut kein Szenario vorstellen wie Teams gĂŒnstiger sein soll (wenn man die Materie kenn und versteht - es lĂ€uft fast immer auf M365/E5 und eventuell mehr aus)
 Teams kostet nur dann wenig bis nichts wenn ihr es bereits “inklusive” in M365 E3/E5 habt
 hier wird die Diskussion schwierig weil die grundsĂ€tzlichen Entscheidungen pro/contra M$, public cloud, “hyperscaler” vermutlich schon gefallen sind und es dĂŒrfte schwierig werden “gegen den Fluss” zu schwimmen. Die traurige Wahrheit lautet leider dass M$ super “Top-Down” Marketing betreibt und die Unternehmen entscheiden nicht fachlich sondern auf dem Golfplatz. Wenn es dir hilft Nextcloud ist weniger “MS Teams” Konkurrenz sondern eher “OneDrive/Sharepoint” - die Kosten fĂŒr diese Produkte/Lizenzen sind anders
 gleichzeitig kann Nextcloud Talk bei Weitem nicht mit Teams mithalten
 :cry: @Dennis1993 ich bin nicht sicher ob du das Problem korrekt erfasst/beschrieben hast
 Achtung Buzzword! “Workplace” im Unternehmen ist mehr als einzelne Produkte, es ist eine Strategie und viele “schlechtere” Produkte, die benutzbar und gut integriert sind bringen mehr als eine Sammlung der Top-1 die gar nicht zusammen lĂ€uft


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@Dennis1993
Und damit kommen wir zu der Empfehlung von oben zurĂŒck, dass du vielleicht mal die Nextcloud GmbH anschreibst. Die Frage ist, ob die Nextcloud GmbH einen Kunden mit 500 bis 1000 Benutzer ohne Bezahlung halten will oder nicht.

Aber falls jemand von der Nextcloud GmbH hier mitliest. Vielleicht wĂ€re auch ein angepasstes, zusĂ€tzliches Preiskonzept sinnvoll. Warum sollte man nicht nur den Push Service und den AppStore bei +500 Benutzen lizenzieren können, wenn man bewusst auf jeglichen Enterprise-Support der Nextcloud GmbH verzichtet? Ich stimme dir @Dennis1993 zu, dass sobald man Nextcloud Enterprise lizenziert, dass es sich finanziell praktisch dann nicht mehr lohnt, wenn man Microsoft Office auch lizenziert. Und nicht alle wollen LibreOffice oder Collabora Online verwenden. Dass die Nextcloud GmbH hier keine Lösung schafft, ist sehr traurig fĂŒr die gesamte Nextcloud-Community, die mit Tausenden Interessierten diese Software auch gerne fĂŒr große Installationen weiterentwickeln will.

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nicht umsonst sagte ich: verHANDELN!

Erinnert mich ein bisschen an “No one ever got fired for buying IBM”, nur mit Microsoft oder Google. Ein guter Punkt mit Nextcloud bekommst du nur hin, wenn du damit Sachen tun kannst, die bei den anderen nicht möglich sind.

Über das federated sharing können user ĂŒber die Instanzen hinweg miteinander Daten austauschen. Evtl. lĂ€sst sich dann fĂŒr eine Instanz der Support buchen, falls es da Optionen/Features gibt, die interessant sind, und dann zahlt man nur fĂŒr die User, die es benötigen.
Mehrere Setups und die Kommunikation dazwischen macht es leider auch etwas komplizierter


wie vorher ausgefĂŒhrt habe - Workplace im Unternehmen ist etwas mehr als eine Ansammlung der Produkte
 und das gehört auch dazu
 der Betrieb mehrere Instanzen nur um etwas Geld zu sparen ist nicht wirtschaftlich, der Aufwand die System zu betreiben potentiert sich
 ich habe erlebt dass man aus KostengrĂŒnden eher auf weitere Systeme verzichtet zB auf ein Testsystem und lieber das Risiko fehlerhafter Updates in der Prod nimmt als ein weiteres System zu betrieben.