MagentaCLOUD
Da ich gerne mal unterschiedliche Nextcloud-Instanzen ausprobiere, habe ich mir nun als Nicht-Telekom-Kunde eine kostenlose MagentaCLOUD mit 3 GB angelegt. Benötigt wird nur Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse und Passwort. Für Telekom-Kunden (z. B. Verweis auf mobile Smartphonenummer) gibt es 15 GB. Das finde ich sehr fair. Aktuell verwendet MagentaCLOUD im Übrigen die Version Nextcloud 22.2.0.2.
Einrichten: MagentaCLOUD - Ihr sicherer Cloud Speicher | Telekom (telekom-dienste.de)
Softwarewechsel auf Nextcloud
Die Telekom hat etwa Ende letzten Jahres die Datencloud-Software auf Nextcloud umgestellt. Das gab wohl einiges an Ärger. Aber mittlerweile hat sich das wohl beruhigt. Für Details bitte selbst das Internet befragen.
Funktionsumfang
MagentaCLOUD ist sehr stark eingeschränkt. Es ist vor allen eine Plattform zur Ablage und Teilen von Dateien. Dieses funktioniert aber mit den Standard-Nextcloud-Mechanismen. Techniken wie Federation scheinen aber nicht zu existieren. Auch sucht man Kontakte und Kalender vergeblich. Die Verwendung der Nextcloud-Dateien-Apps und WebDAV ist hingegen möglich. Wer jedoch eine vollwertige Nextcloud sucht, ist bei MagentaCLOUD falsch.
Mobile Apps
Unter Android habe ich sowohl die Standard-Nextcloud-App als auch die MagentaCLOUD-App ausprobiert. Beide Apps funktionieren gleich und für meine kleinen Tests problemlos. Wer schon andere Nextclouds verwendet, benötigt die MagentaCLOUD-App nicht. Zu anderen Betriebssystemen kann ich keine Aussagen treffen.
Und nun komme ich zu meinen Verbesserungsvorschlägen. Vielleicht liest ja jemand von der Telekom mit oder jemand kennt jemanden, dem man die Verbsserungen mitteilen könnte. Ein geeignetes Kontaktformular habe ich nicht gefunden.
Darstellung im Browser
Je nach Bildschirmauflösung wirkt die Überschrift sehr groß. Schlimmer finde ich eigentlich, dass man die linke Spalte mit dem Menü nicht verkleinern kann. Das wirkt vor allen auf älteren Geräten nicht schön. Erst bei schmaleren Fenstern fällt durch das responsive Design die linke Spalte ganz weg.
Teilen von Ordnern
Beim Teilen von Ordnern wird nicht der Name des Ordners, sondern nur die MagetaCLOUD-Überschrift angezeigt. Das finde ich sehr schade und sollte auf jeden Fall geändert werden. Auch hier ist die Überschrift der Telekom viel zu groß und in Teilen unnütz. Die URL zeigt doch auch schon an, dass es sich um die MagentaCLOUD handelt.
Footer beim Teilen
Unten auf der Seite wird beim Teilen etwas Werbung für MagentaCLOUD gemacht. Mal abgesehen davon, dass ich den Link auf diese Unterseite oder diese Unterseite von MagentaCLOUD zeigen lassen würde (die aktuelle Version mit dem oauth2 ist vollkommender Quatsch), finde ich die Schrift in einigen Browsern zu groß. Ich denke wer es lesen will, kann es auch in kleineren Schriftarten lesen. Vom Inhalt finde ich es ok.
Teilen auf mobilen Endgeräten
Auf mobilen Endgeräten ist die Darstellung beim Teilen meiner Meinung nach vollkommen unbrauchbar. So ist nicht nur die Formatierung fehlerhaft. Auch fällt hier erneut die fehlende Überschrift sehr stark auf.
Vorschaubilder
Ich weiß ja nicht ob alle Softwareentwickler heutzutage über Glasfaser verfügen. Meine Bilder mit einer Auflösung von 4032 x 3024 mit einer Größe von zwischen 5 MB und 6 MB sind als Vorschaubild immer noch 4032 x 3024 groß bei einer Dateigröße von zwischen 2 MB und 3 MB. Ich halte diese Vorschaubildergrößen für viel zu groß. Leider habe ich noch in keiner Nextcloud sinnvolle Auflösungen gefunden, die den Ladevorgang beim Durchklicken einer Bildergalerie optimieren würden. In echten Bildergalerien verwende ich Auflösungen von 800x600 oder vielleicht 1600x1200.
Kollaboratives Bearbeiten von Markdown-Dokumenten
MagentaCLOUD bietet weder Collabora Online noch OnlyOffice. Das ist auch vollkommen ok, da es vor allen einen Speicherbereich bereitstellen will. Trotzdem finde ich, dass Markdown in vielen Fällen eine gute Alternative zu Collabora Online und OnlyOffice ist. Leider ist es nicht möglich eine Markdown-Datei zur Bearbeitung zu teilen. Das ist vollkommen unverständlich, da z. B. ganze Ordner auch schreibbar bereitgestellt werden können.
Fazit
Insgesamt ist MagentaCLOUD aber für die Personen geeignet, die einfach nur ein wenig Dateien verwalten und mal teilen wollen. Da es sich um die Telekom handelt, mag dieser kostenlose Speicher auf längere Zeit zuverlässiger sein als andere kostenlose Anbieter. Dass man mit freigegebenen Links etwas Werbung für die MagentaCLOUD, Telekom und damit für DSGVO macht, finde ich bei den Standard-Alternativen wie Microsoft, Google oder Apple nicht schlimm, sondern gut. Im Design lässt sich viel verbessern. Die Standard-Nextcloud-Anwendung ist meiner Meinung nach besser. Wenn die Telekom schlau ist, hält sie sich insgesamt mehr an den Vorgaben von Nextcloud. Das gilt nicht nur für die Serverseite, sondern auch bzgl. der Empfehlungen bei den Clients.
Vielleicht mag jemand was hinzufügen.
