Hardware Empfehlung Nextcloud ink. Volltextsuche (Elasticsearch?!)

Hallo zusammen,

aktuell nutze ich GoogleDrive als Cloud-Speicher für ein paar nicht so wichtig und vor allem nicht vertrauliche Dokumente. Und meine Fotos habe ich über Google Fotos organisiert.
Gerne würde ich in Zukunft meinen kompletten privaten Papierkram digital “archivieren” und organisieren…also quasi von Lohnabrechnungen über Versicherungspolicen bis hin zu allen Rechnungen rund ums Haus etc…
Ich denke dafür ist GoogleDrive sicherlich nicht der richtige Ort und so kam ich auf die Idee, nach einer “eigenen” Lösung zu suchen und bin bei Nextcloud gelandet :slight_smile: .
In dem Zuge würde ich dann gerne auch direkt mit den ganzen Fotos “umziehen”.

Gesagt getan…habe hier noch einen alten Raspberry Pi 3B+ rumliegen und eine externe 4TB Festplatte…Raspian lite 64bit drauf installiert und dann die Nextcloud aufgesetzt…
Rein für die Ablage von Dateien hat soweit auch alles funktioniert…nur ein wenig langsam/laggy (im Vergleich zu GoogleDrive). Darüber war ich etwas verwundert, da GoogleDrive ja übers Internet läuft und die Nextcloud (erstmal) nur lokal im Netzwerk war.
Ein Feature von GoogleDrive habe ich sofort sehr vermisst: Die automatische Volltextsuche in nahezu jeder Datei die man hochgeladen hat! Unfassbar praktisch meiner Meinung nach.
Nach ein bisschen Recherche bin ich bei “Elasticsearch” gelandet und hatte mich schon gefreut… leider zu früh. Unmittelbar nachdem ich Elasticsearch aktiviert hatte, ging nichts mehr beim Raspberry…die komplette Nextcloud war nicht mehr erreichbar. Wenn ich es richtig verstehe, ist der Raspberry wohl vollkommen überfordert (insbesondere der RAM).
…nunja, mit den Fotos habe ich es dann gar nicht erst versucht.

Gibt es zu diesen Anforderungen eine kosteneffektive Empfehlung für ein gutes Setup mit ausreichend Performance-Puffer?

Auch bezüglich den unzähligen “Arten” wie man Nextcloud installieren kann, wäre ich über ein paar Ratschläge sehr dankbar (Docker, Snap, NextcloudPi, Raspian,…). Da bin ich mir als Laie leider total unsicher wo die Unterschiede liegen, bzw. wo es Vor- oder Nachteile für meinen Anwendungsfall geben wird…und wahrscheinlich hängt das ganze ja auch davon ab, welche Hardware dann letztendlich zum Einsatz kommt.

Würde mich sehr über eure Unterstützung freuen. Seht es mir bitte nach, wenn noch Informationen fehlen…die reiche ich gerne bei Bedarf nach.

Harry

Bei deinen Punkten und Anforderungen, welche du aufgezählt hast, halte ich deinen PI für restlos überfordert. Die Volltextsuche bedarf sehr hoher Systemleistung, wenn du in “kürzerer” Zeit Ergebnisse erwartest.

Nextcloud gibt es fertig bei verschiedenen Hoster zum anmieten.
Bei deinen Anforderungen nach DSGVO könnte ich IONOS empfehlen. Hier bekommst du, falls erforderlich, die Zusagen sogar schriftlich.
Neben vServer haben die, glaube ich, auch Nextcloud Lösungen.

Wenn du einen “günstigen” suchst… schau mal bei Hetzner.

Hallo Helmut,
Danke für deine Rückmeldung.
Eigentlich habe ich die Absicht, das Ganze “im eigenen Haus” zu betreiben. Das habe ich vielleicht nicht richtig in meinem Post erwähnt…

Edit: Achso…und ganz vergessen. Elasticsearch war einfach das, was ich gefunden hatte…wenn es für eine leistungsstarke Volltextsuche alternativen gibt, auch kein Problem…bin da null auf irgendwas festgelegt.

Gruß Harry

Letztendlich ist es egal welche App du unter Nextcloud benutzt, die Leistungsreserven sollte schon da sein.
Du entscheidest wie lange du auf ein Suchergebnis warten möchtest und ob überhaupt ein Ergebnis kommt.

Für Fotos ist es eher entscheidend wie viele Fotos du beabsichtigst haben zu wollen und welche Auflösung sie haben werden.
Möchtest du die Photo App verwenden oder sogar Memories? Das vielleicht auch noch mit Erkennung von Gesichtern und Landschaften?
Vielleicht noch ein flüssiger Aufbau im Browser der Vorschaubilder?
Auch noch Vorschaubilder und evtl. Streaming von Videos?

Intel Atom und/oder Celeron <2GHz sind da schon sehr schwach.
Intel i5 >3GHz sind da schon zu empfehlen.
Minimun 4GB, aber wirklich untere Grenze!
Eher 8GB oder gleich 16GB RAM.
SSD wäre schon energetisch zu empfehlen.

Wenn du nun die Hardwarekosten und den Stromverbrauch über das Jahr berücksichtigt, macht sich ein guter vServer schon bezahlt. Zudem wirst du sicher keine 500-1000Mbit Upload bei dir Zuhause haben.

i5 >3GHz, 8GB RAM, 1TB SSD —> 60-100Watt Øleistung auf 24h pro Stunde

80Watt / 1000 = 0,08kW *24h * 365 Tage = 700,8kWh/Jahr * 0,4€/kWh = 280,32€/Jahr / 12Monate = 23,36€ pro Monat

Das ist schon ein recht guter vServer :slight_smile:

Ich habe neulich von einen i5 auf i7 mit 8x 3,2 GHz gewechselt. Zusammen mit 16 GB RAM und einer internen SSD (64 GB) für Ubuntu und 2 TB für die Daten. Das Datenvolumen liegt derzeit bei 1 TB. Läuft ganz rund mit Volltextsuche und Co. Das einzige was mir noch Probleme macht ist die Miniaturvorschau mit imaginary. Der Server läuft zur Zeit mit 74% RAM Auslastung!! Also schon recht ordentlich.
Benutzer sind es 3

Ein gutes RAM Managment sie so recht gut aus…

grafik

Frei RAM kostet Geld und bringt nichts :wink:

Hallo @Harry_2016 ,

Dein Gedanke die persönlichen Dokumente nicht Gooogle anzuvertrauen kann ich gut nachvollziehen.

Wollte Dir aber noch ein paar Rückmeldungen geben, da hier im Thread meiner Meinung einiges vermischt wird.

Google hat in seinen Rechenzentren immense Rechenpower, da ist ein Raspberry kein Vergleich. Wenn Deine Internetleitung einigermaßen schnell ist, dann ist ein Cloud-Dienst eine gute Wahl. Hat nichts mit Google zu tun, bei einer gehosteten NC ist das auch so.

Das ist in der Tat praktisch und auch hier haben die Hyperscaler einen Dienst am Start, der das erledigt. Du hast den nicht, daher muss ein Raspberry hier viel leisten.

Bei Fotos ist erstmal nur der Speicher das Limit (nicht der RAM), die Vorschaubilder kannst Du per cron erzeugen lassen und dann geht es auch im Browser oder mobil flott.

Das ist nochmal ein ganz anderer Fall. Kann hier die app recognize empfehlen, aber nicht auf einem Raspberry bei einigen Tausend Bildern.

Ich nutze hier einen NUC 8 und das tut gut. Die Energierechnung von user @linux-helmut kann ich nicht nachvollziehen. Habe einen Strommesser an meinem NUC und komme auf 14W im Dauerbetrieb.

Erst diese Woche habe ich einen Artikel zu den NUC-Nachfolgern gelesen. Siehe Mini-PCs: Asus zeigt die ersten eigenen NUCs 14 Pro und Pro+ mit Meteor Lake | heise online Das könnte attraktiv sein, wenn man daheim hosten will.

Ungenutzter RAM ist Verschwendung und ein Credo von Linux ist ja die Nutzung von vorhandenem RAM.

Schreibe hier mal mein Setup:

  • Intel NUC8 mit Intel i3 3 GHz
  • 16GB RAM (4 werden im Normalbetrieb verwendet)
  • 1TB HD (NC data)
  • 218 GB SSD (OS)
  • 800 GB Data
  • 1.3 Million Dateien (inkl. der Vorschaubilder)
  • Gesicht und Objekterkennung mit recognize
  • keine Elasticsearch.

Gruß

Kannst du uns auch eine Langzeitmessung vom Verbrauch, nicht der Leistung, über 30-365 Tage liefern?
Warum werden die NUCs dann mit 100-200W Netzteilen ausgeliefert?
14W entspricht den meisten IDLE Werten.

Selbst die “neusten” HDDs werden mit 8-15W angeben.
Eine SSD liegt im Ø bei 5W.
Ein i3 liegt bei 15-25W.
Mainboards bei 5-10W.
Ein RAM Modul 2-3W.

Ohne Langzeitmessung sind 14W IDLE schon sehr viel.

Mein PI 1.Gen hat ein 5V 0,5A Netzteil. Da es nicht einmal warm wird schätze ich es auf 20-50% Auslastung. Aber der verarbeitet hier ein paar Code Zeilen für Datenbanken. NC incl. Nginx/Apache kann der nicht verarbeiten.

Es geht auch nicht darum, ob viel oder wenig Hardware, ob hoher oder niedriger Stromverbrauch, wenn man einfach an der Technik interessiert ist und sich damit beschäftigen möchte. Es empfiehlt sich aber trotz dem einen Vergleich anzustellen. Ich kenne genügend ITler, die sich leidenschaftlich mit der Technik Zuhause beschäftigen und 2000kWh im Jahr dafür investieren.
Aber bei manchen ist etwas entscheidendes auch anders - Die haben 1Gbit/1Gibt Glasfaseranbindung.
Bei DSL 100/10 oder 250/40 macht unterwegs der eigene NC Server Zuhause keinen Spaß mehr. Das Geld für die investierte Hardware ist erst einmal wech. Energie zahlt man nur solange es man nutzt.
Einen vServer zahlt man, incl Hardware, nur solange man ihn nutzt.
Leistungsreserven bekommt man ohne neue Hardware.

Hier die Pro und Contras abwägen und selber entscheiden, was man fallen lassen kann, wenn man sich dann doch anders entscheidet und/oder es nicht mehr machen/haben will.

Auch ich habe in den vielen Jahren >10.000kWh in mein Hobby investiert. Es hat Spaß gemacht und ich bereue es nicht. Liegt aber auch daran, dass ich zu der Generation gehöre, die mal 10Cent/kWh bezahlt hat.

Was ich damit sagen möchte:
Ein PI xxx mag mit Apache/Nginx und Nextcloud funktionieren. Aber soetwas macht man ja auch aus Interesse und möchte etwas Spaß daran haben.
Aber wenn man Leistung erwartet, kann das sehr schnell an die Grenzen gehen.

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Hetzner Storage Share NX11 für ca.5,-€/Monat incl. 1TB und du hast eine konfigurationsfrei Nextcloud. Zumindest brauchst du das System nicht aufsetzen und dich um sicherheits relevante Themen kümmern. Recht gut Backup Strategie incl.

Netcup VPS 1000 ARM, 6vCores, 8GB RAM, 256GB NVMe für ca.7,-€/Monat. Linux System muss du komplett selber aufsetzen und verwalten.
Dann nimmst du Hetzner Storage Box 1TB ca.3,80€/Monat dazu um deinen Speicherplatz zu erweitern, Backup incl.

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@Harry_2016
Ich weiß nicht, ob du im Internet schon eine Nextcloud hast. Aber Nextcloud hat natürlich auch den Vorteil, dass man mehrere Nextclouds sowohl im Internet als auch zuhause haben kann. Auch in den Nextcloud-Clients kannst du problemlos mehrere Nextclouds einbinden. Ich habe sowohl Nextclouds im Internet als auch zum Test zuhause.

Vielelicht kannst du dir auch einen kostenlosen Nextcloud-Account besorgen. Es gibt Anbieter mit wenigen GB kostenlos. Damit kannst du die Performance einer Managed Nextcloud testen. Mittlerweile setzt z. B. MagentaCLOUD auf Nextcloud und dort bekomst du kostenlos 3 GB als Nicht-Kunde und 15 GB als Kunde. Die kostenlose MagentaCLOUD bietet aber nur Dateien und keine anderen Funktionen von Nextcloud. Aber du kannst alle Nextcloud-Clients verwenden. du musst nicht MagentaCLOUD-Clients verwenden.

Auch kannst du z. B. Nextcloud auf einen kostenlosen Webspace ausprobieren. Bei der Installation kannst du SQLite verwenden, um keine Datenbank zu konfigurieren und bei Bedarf es mal hin und her zu kopieren. Es wird etwa 600 MB Speicher benötigt. Verwende den Webinstaller von hier, ist nur eine PHP-Datei und die Installation muss nur 200 MB downloaden und läuft dann in wenigen Sekunden bis Minuten durch. Eine Installation auf einen reinen Webspace ist nicht zur Produktion gedacht. Davon rate ich auch ab. Aber so könntest du deinen Pi mal mit einer eigenen Installation auf einem kostenlosen Webspace vergleichen ohne dass du Kosten hast. Aber eine Managed Nextcloud wird bestimmt schneller sein.

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:+1:
Besser hätte ich es auch nicht beschreiben können -

Mir ist da gerade etwa über den Weg gelaufen:

Als Privatperson gibt es hier wohl ein 14 tägiges Rückgaberecht. Kosten werden dann anteilig berechnet.
12€, 24€ oder 48€ pro Jahr.

Allerdings mit 12 Monate Laufzeit !

Hallo @linux-helmut ,

da Du mich gefragt hast, hier mal die Daten der letzten 30 Tage.

Als Preis habe ich 40C/kWh eingetragen.

Der User hat in seinem Topic gesagt, dass er selbst hosten wolle. Daher mein Tipp Richtung NUC.

Und Hobby ist hobby, da kann jeder soviel investieren wie er mag, logo.

Weshalb denn nicht? Bevor solche Aussagen geschrieben werden, sollte immer erst der UseCase klar sein.
Will ich nur auf Dokumente, Kalender oder Kontakte zugreifen, dann reicht das Dicke aus.
Mache ich Videoproduktionen und hantiere mit sehr großen Dateien, dann gibt es hier Einschränkungen.

Auch hier spielen die UseCases die Rolle.
Als NC noch keine Office-Pakete, AI und weitere Rechenintensive Module hatte, da war ein Pi ausreichend. Ist er vielleicht auch heute noch :slight_smile:

Scheint ja recht viel Power in der “kleinen Kiste” zu stecken.
Hut ab, wenn das Ding so sparsam ist.

Harry_2016 möchte wohl mit seinem ganzen Office Kram umziehen und wohl unzähligen Fotos. Spricht für “Photos” und “Memories” App und vielleicht auch “Recognizion”. Zudem schrieb er von “Volltextsuche”. Der Wunsch einer 4TB Platte zu betreiben verheist wohl auch, dass die Datenmengen zu erwarten sind.

Dafür halte ich auch einen NUC kleiner Intel i7 für überfordert. Denn das macht dann keinen Spaß mehr.

Aber es ist letztend jedem selber überlassen, seine Erfahrungen zu machen.