Grundsatzfragen zu NAS+NextCloud-Lösungen

Puh, nochmal tief Luft holen und dann los: Hallo Gemeinde! Auf Englisch gibt es zwar bereits 4-5 Beiträge, die verschiedene Aspekte meiner Fragen beantworten, aber da das ganze NAS-Feld so komplex ist, möchte ich es einmal mit einer deutschen Anfrage probieren:

Ausgangspunkt:

  • Ich habe einen sympatischen, performanten Shared Webspace auf deutschem Rechtsboden, auf dem 3 NC-14-Installationen liegen. Die 250GB kosten 10€/Monat sind so gut wie voll, das 500 GB Paket kostet 25€/Monat – ohne weitere relevante Vorteile für mich. Also NAS?!

  • Ich arbeite seit 20 Jahren mit Laptops (Win XP bis Win 10 und seit 5 Jahren OS X), ich komme mit NC super klar, und traue mir auch zu, NC auf einer bzw. zwei Synology-NAS zu installieren. Ich finde open-source-NAS per se besser, habe aber weder Zeit noch Hirn, sowas aufzusetzen und zu pflegen.

Bedarfe:

  • Ich brauche mind. 200 GB mehr Speicherplatz, wir arbeiten meist zu dritt, selten mit mehr Menschen zeitgleich in einer NC-Installation. Zu 99% der Zeit arbeiten wir in Deutschland. Wenn mal ausnahmsweise 15 Leute eingeloggt sind und/oder Daten senden/empfangen, wäre eine schlechte Performance durchaus hinnehmbar! Die “ersten” schnellen 250 GB langen total! Die weiteren 200 GB sind für seltener genutzte Archiv-Daten, die aber dennoch von mehreren abgerufen können werden müssen. Festplatten sind also keine Lösung.

  • Wir haben wenige MB mit Excel-Tabellen mit sehr datenschutz-kritischen Einträgen (Geheimdienste sind mir egal, nur Facebook, Google Drive, Dropbox, etc. sollten keinen Zugriff haben, genauso wenig wie zufällige Hacker – nicht alle Mitarbeiter so IT-affin wir ich )-;

  • Die Lösung soll nachher möglichst wenig Watt verbrauchen, also langfristig sparsam sein

Fragen:

  • Wären zwei Synology DS118 (8 Watt, OneBay), die irgendwie - da scheint es ja mehrer Möglichkeiten zu geben - diesselben Inhalte in zwei verschiedenen Privatwohnungen hosten und an Gbit-Ethernetports von Fritz!Boxen mit 50.000er VDsl hängen, eine schlaue Lösung?

  • Wenn ja, dann wie? Also external storage per sFTP oder webDAV an einer der webshared NC Installationen? Die Synology ist zufälligerweise Docker-fähig, aber jede weitere NC-Installation kostet mich Folge-Zeit und stellt m.E. ein unnötiges Einfallstor dar, oder?
    Festplatten an die FritzBoxen zu hängen scheint wesentlich langsamer zu sein.

Vielen Dank für Eure Einschätzungen. Wenn jemand ein geeigneteres Forum kennt: Auch gerne nennen!
Herzliche Grüße, Sebastian

Hallo,

bin zwar selten hier im Forum, habe auch keine Probleme mit englisch; und dennoch schön: ein User, der NC “at home” aufsetzen möchte.

Hatte das mit der 13er schon getestet, ebenfalls bei einem Webhoster (Alfahosting) und es lief eigentlich sehr gut. Nur nach der DSGVO hat unsere kleine Gruppe ihre Webseite (basierend auf dem CMS Drupal, welches ich administriere) nach Island verlegt und die dazugehörige Cloud erstmal abgestellt.

Ansonsten und eher technisch:

Synology ist sicher gut, nicht billig und soweit man hohe Sicherheit braucht, auch als Raid einsetzbar. Ob Nextcloud so einfach darauf läuft, mag ich nicht sagen, weil es grundsätzlich einen Linux Host braucht.

Ich nutze aktuell zum Testen zwei Barebones (Zotax ID18), jeweils mit 16 GB Ram und einer 250er SSD. Braucht kaum Strom und auch der Lüfter ist eher nicht hörbar. Auf der einen, bereits im fortgeschrittenen Stadium befindlichen Maschine läuft als Host ein minimales Win7 pro und darauf unter dem VMware Player eine virtuelle Linux-Maschine (Mint als LAMP-Server ausgebaut).

Für das erforderliche dynamische DSL nutze ich den Provider Dynu mit Domain und SSL-Zertifikat (zusammen gut 30 Euro/Jahr). Muss natürlich im Apache manuell aufgesetzt werden. Für NC sollte man sich auch mit PHP und MySQL etwas auskennen. Zum Remote-Zugriff sowohl auf den Windows-Host, als auch den virtuellen Linux Guest nutze ich VNC, für den FTP-Transfer ProFTP als Server in der virtuellen Maschine.

Habe ein 50.000er DSL mit 10 Mbit upload und eine Fritzbox 7590.

Der Vorteil (für mich) eines Win7-Hostes liegt nicht zuletzt darin, dass man jenseits der virtuellen Maschine große Datenbestände auf die Windows-Umgebung, ggf. eine zusätzliche Platte auslagern kann. Voraussetzung ist auch hier natürlich, dass man ein mounten unter Linux nebst allfälliger Berechtigungen hinbekommt, ggf. auch die “Shared Folders” von VMware einsetzen kann.

Will sagen, Synology ist für mich primär Hardware (hatte auch mal eine, die nicht lange gehalten hat). Wenn man NC auf einer lokalen Umgebung betreiben willl, wird man jedoch um einen tieferen Einstieg in Linux nicht umhin kommen.

Abschließend der Link auf die Testinstallation

https://termitencloud.net

und soweit wir bei gegenseitigem Interesse mehr in Kontakt kommen gern auch einen Testuser.

Gruß, Bernd

Nabend Bernd!
Zunächst vielen Dank für Deine Antwort!
Sie überfordert mich leider insofern, als dass Deine Lösung für mich zu hochschwellig ist. Ich habe kaum Zeit und brauche im Prinzip ne Lösung, die knapp über “Zero-Knowledge” ist. Naja, definiere “knapp”…
Bzgl. Barebones und SSD: Ich hätte auch lieber ne Pi-Lösung mit SSDm, weil ich halt nur GB und nicht TB brauche und ein Pi nur 3,5 statt 8 Watt der Synology DS118 braucht.

Mal gucken, vielleicht hat noch jemanden einen einfacheren Vorschlag?!

Sodele, inzwischen habe ich mit Bernd - vielen Dank nochmal - sogar gesprochen, weil wir uns zufällig sogar kannten. Hach - ist NC nicht eine nette Gemeinschaft (-; ?
Er hat mich aus folgenden Gründen für folgende Lösung begeistert, kommentiert (Ihr anderen) gerne…bzw. eine Frage bleibt noch…

  • Odroid HC1 mit NextCloud Pi und einer SSD statt egal-welche kommerzielle NAS, weil letztere spätestens in einigen Jahren weniger schnell bzgl. Sicherheitslücken versorgt wird, bzw. man ohnehin nie genau weiß, was für Unsicherheiten herstellerseitens verbaut wurden - und sei es nur ein Support-Port…
  • Energiemäßig braucht o.g. Einplatinencomputer gerade mal3 Watt, das ist natürlich der Hit. Der Odroid kommt gleich mit Case für die SSD (Odroid HC1) bzw. für die HD (Odroid HC2) daher, kostet weniger als eine leere Synology-NAS und ist nachher flexibler für etwaige Sonderwünsche
  • Innerhalb meines GBit-Heimnetzwerkes wäre eine Synolgy vermutlich bedeutend schneller, aber spätestens für den Zugriff von außerhalb, ist der 10 Mbit-Upload meiner 50.000er-VDsl-Leitung der Flaschenhals.

Frage: Wie gestalte ich es, dass ein zweiter Odroid HC1 an einer anderen Fritzbox als Zweitsicherung mit denselben Daten versorgt wird? Muss ich irgendwas beim Aufbau des ersten beachten oder kann man so ein Feature auch noch im Nachhinein einbauchen? Gibt es nicht eine NC App, die einfach stumpf alle Inhalte einer federated NC kopiert?!

Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche! Sebastian

Zwar habe ich den Odroid schon bestellt, aber ich frage mich gerade, ob 4 einzelne 128GB-USB3.0-Sticks (z.T. im Angebot für je 19€ bei Saturn) an 4 USB 3.0 Ports eines anderen Einplatinencomputer nicht besser sind als 1 mal 500 GB SSD. Die SSG hat mit 6GBit zu 150 MB/s wesentlich mehr Datendurchsatz, ist aber nicht günstiger und hält wohl weniger lang, als ein Stick. Da sie durchs Nextcloud Pi vermutlich eh zu “einer Cloud” verschweißt würden, hätte man den Sticks u.U. eine Energiekostenersparnis, längere Haltbarkeit und im Fehl-Falle eine einfachere Austauschbarkeit bzw. man könnte sogar eine Raid-Funktion aufbauen?!

Wenn ich den Ausgangspunkt in Post1 richtig vertanden habe, dann ging es darum, die vorhandenen 250GB aufzubohren, ohne viel (Extra-)Arbeit und Kosten.
Selbst bin ich über ein recht frisches Angebot bei Hetzner gefallen: https://www.hetzner.de/storage/nextcloud
da gibt es momentan NC14 managed mit 500GB für knappe 6€/Monat.
Nein, ich arbeite nicht bei Hetzner und bekomme auch keine Provision, hab da aber sei Jahren einige Dienste und Server.

Lustig - just gestern lief meine NextCloud Pi (-: Nun habe ich für unter 150 € 500GB for free minus 7 € Stromkosten im Jahr.
Wer sich das Gefrickel sparen will und auch sonst keine anderen NextClouds von Freunden per federated Clouds “anzapfen” kann oder will, für den wären 500GB auf deutschem Rechtsboden bei Hetzner für 70€ im Jahr tatsächlich ein gutes Angebot, finde ich auch.
Bzw. ich eine schnelle Cloud brauche, dann würde ich wohl auch darauf zurückkommen. Aktuell brauche ich wg, Archivzwecken keine schnelle Cloud!

Hallo MUT-TOUR,

soweit ich das verstanden habe betreibst du nun einen Ordroid HC1 mit einer SSD.
Wozu die SSD, wenn du doch sowieso nur einen Upload von 10Mbit hast?
Hast du eine Lösung gefunden, um die Nextcloud auf einer Platte in einem anderen Netzwerk zu spiegeln?

VG

Deswegen eine SSD weil ich innerhalb des Heimnetzwerkes den Geschwindigkeitsvorteile nutzen möchte. Nein die Spiegel Version habe ich noch nicht ausprobiert.