Erfahrungen mit Hostern

Liebe Nutzer des deutschen Subforums.

Habt ihr positive, wie auch negative Erfahrungen zu einem All-in-One Paket bei den verschiedenen Hostern, welche ihr mit mir teilen könntet?

Ich leite eine Firma mit etwas über 20 Mitarbeitern und wir haben besonders die Talk-App sehr aktiv im Einsatz, welche etwas ressourcenhungrig ist.

Zu Beginn hatte ich NC zuerst per Docker auf meinem privaten NAS zu Hause am Laufen, was so weit auch gut funktioniert hatte.
Da ich aber lieber etwas bezahle und mich im Gegenzug nicht um Backups und Updates kümmern muss, habe ich die lokale NC Instanz zu ocloud.de umgezogen.

Leider war dies eine ziemliche Fehlentscheidung. Wir mussten dort sehr rasch zu einem dedizierten Server (in rel. hohen Preissegment) wechseln, da, obwohl dies nirgends auf der Website angegeben ist, die Talk App für das “normale” Shared Hosting zu viele Ressourcen benötigt. Ebenfalls half der Hoster bei technischen Schwierigkeiten nicht weiter, bzw. antwortete gar nicht mehr auf unsere E-Mails, als er das Problem nicht beheben konnte.
Spätestens aber als neulich das SSL Zertifikat abgelaufen war und wir dem Hoster (managed service) noch explizit mitteilen mussten, stand fest, dass wir an einen professionelleren Ort umziehen müssen.

Nun ist aber unklar, wo wir unsere Instanz hosten sollen. Generell verwenden wir sonst IP-Projects für unsere Projekte, da wir dort nur positive Erfahrungen gemacht haben. Da ich aber gerne NextCloud als Managed Service laufen lassen würde, benötigen wir eine Alternative.

Wisst ihr hierfür ein Anbieter, welcher verlässlich ist?

LG

Hallo RobDaaBlob.
Ich bin beim rein deutschen Hoster “hosting.de” gelandet (Managed Nextcloud im Vergleich | hosting.de), habe dort eine “Managed Nextcloud Home” und bin bisher zufrieden. Der Support antwortet rasend schnell und die Preise sind zivil. Die Verfügbarkeit ist gut. Das Interface zum Managen der Nextcloud ist im Vergleich zu einer “echten” selbst gehosteten Nextcloud eingeschränkt und bedarf etwas der Einarbeitung. Auch stehen nicht alle Apps zur Verfügung (z.B. News). Wie sich das bei einer “Managed Nextcloud Business” verhält - für dich wahrscheinlich passender - weiß ich allerdings nicht.
Wie gesagt, ich bin zufrieden und empfehle den Anbieter weiter.

Eine spezielle Empfehlung für Hoster aus Deutschland kann und will ich gar nicht geben.

Aber ein meiner Meinung nach gutes Indiz ist, wenn Dienste wie Nextcloud Talk und/oder Collabora Online (Nextcloud Office) / OnlyOffice getrennt bzw. explizit (auch als zusätzliche Bezahloption mit Anzahl Benutzer) aufgeführt werden. Wenn diese Diente gut laufen sollen, kosten sie einfach Geld.

Auch ist eine zusätzliche Bezahloption für ein echtes Nextcloud-Backup ein sehr gutes Zeichen. Echtes Backup meint mehrere Generationen (Tages- und Wochen-Backups) auf dedizierten Backup-Servern des Providers z. B. gegen Dummheit der Anwender, Ransomware, … und meint nicht gespiegelte Platten, Nextcloud-Papierkorb, Nextcloud-Versionen usw., die sowieso Standard aber kein Backup sind.

Einen eigenen dedizierten Nextcloud-Server braucht man meiner Meinung nicht unbedingt. Möchte man den haben, kostet das wahrscheinlich auch noch mal extra. Interessanter wäre hier, wie die Nextcloud-Installationen gegeneinander getrennt werden. Das könnte man seinen Hoster ja mal fragen.

Hosting.De hatte mir mal Folgendes geschrieben bzgl. den 1 GB - kostenlosen Nextclouds:

“Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, betreiben wir je Kunde und Nextcloud eine vollständig eigene und isolierte Nextcloud-Instanz. *** setzt bspw. auf eine “Shared” Nextcloud-Umgebung und bietet damit deutlich weniger Sicherheit.”

Deutlich weniger Sicherheit würde ich vielleicht nicht unbedingt unterschreiben. Auch nutzen viele andere Nextcloud-Provider bei Bezahlkunden getrennte Nextcloud-Installationen.

Wichtiger ist aber, dass der Nextcloud-Provider gegenüber seinen Kunden offen seine Struktur auf einen gewissen Level kommuniziert.

Gute Provider werden auch individuelle Anfragen beantworten und Empfehlungen für eine gut ausgestattete Nextcloud geben.

@Joha und @devnull

Ich bedanke mich vielmals für eure Tipps.
Bei hosting.de habe ich nun ebenfalls eine Anfrage gestellt und deren Antwort kam sehr schnell, ausführlich und professionell.
Dennoch können wir derzeit aber nicht dahin umziehen, da durch den modifizierten Admin-Bereich kein kompletter Umzug der Datenbank vorgenommen werden kann (nur Files und User) und somit alle Daten aus den separaten Apps (Talk, Deck, etc.) verloren gehen würden. Schade.

Ich werde daher jetzt vermutlich zu unserem bewährten Hoster IP-Projects auf einen gemanagten dedizierten Server umziehen und mir die Situation in 1-2 Jahren nochmals anschauen, wenn die Features für die vereinfachte Datenmigrierung von NextCloud implementiert sind.

Naja. Wenn du “User Migration” (Ankündigung, App) meinst, dann würde ich darauf wohl nicht warten. Hierbei geht es eher darum, dass ein Einzelanwender seine Daten der Nextcloud auf eine andere Nextcloud verschiebt. Im übrigen werden bei Änderung der Domain/Rechner alle Links ungültig. (cloud.server.tldcloudneu.server.tld)

Bei dir geht es eher um die Migration einer ganzen Nextcloud. Eine Nextcloud besteht im Grund aus Daten, einer Datenbank, Programm und Konfigurationen (auch Daten) und einer Domain/Rechnername wie cloud.server.tld. Das sollte man - wenn man Zugriff darauf hat - immer irgendwie migrieren können. Mit einem einfachen neuen Nextcloud-Paket ist es dabei aber meist nicht getan. Aber ich denke Provider wie hosting.de unterstützen auch dabei. Natürlich ist auch das mit Kosten verbunden.

Im übrigen sind all die genannten Daten auch wichtig bei Backup und Restore. Du hast hoffentlich ein Backup. Du solltest immer in der Lage sein bei Totalverlust deine Nextcloud auf der selben oder anderer Hardware neu hochzuziehen.

Hallo devnull

Genau, ich meine diese Ankündigung. Hierbei wurde aber auch angekündigt, dass es die Möglichkeit bieten wird weitere Module in den Ex- und Import zu integrieren, wobei ich davon ausgehe, dass NC-Eigene Module früher oder später dann auch damit funktionieren werden.
Da wir seit Beginn eine eigene Domain für NC verwenden, sollten die Links auch danach weiterhin gültig sein.

Backups sind natürlich eine Selbstverständlichkeit und werden bei all unseren Projekten sowohl auf demselben Rechner auf separaten HDDs für den schnellen Restore, als auch noch in einem externen Rechenzentrum für den Worst-Case archiviert. (P.S. Wir arbeiten jeweils mit Proxmox und können dadurch gleich von der kompletten VM ein Backup erstellen)

Ja das stimmt alles. Aber ich denke die Funktion “User Migration” wird nie die Verlagerung einer gesamten Nextcloud ersetzen. Mindestens übergangsweise müsste man zwei Namen wie cloud.server.tld und cloudneu.server.tld verwenden. Hier ist es eindeutig besser, wenn man alles z. B. an einem Wochenende umzieht und der Anwender am Ende von dem Umzug gar nichts merkt und auch nichts machen muss. Die Domain war und ist dann cloud.server.tld.

Wie gesagt hierzu benötigt man Zugriff auf die Daten, die Konfigurationen und einen Dump der Datenbank. Der neue Provider muss das Zeug dann nur noch wieder einspielen, was aufgrund abweichender Nextcloud-Versionen oder App-Listen evtl. zum Problem wird. Du musst dann den Domainnamen zuziehen (z. B. CNAME ändern). Der Provider muss anschließend wahrscheinlich noch ein SSL-Zertifikat erstellen. Der Anwender merkt dann gar nichts. Leider weiß ich nicht, ob Nextcloud-Provider sowas unterstützen oder man seine Nextcloud immer ganz neu aufbauen muss. Das wäre schade, denn bei Beibehaltung der Domain müssten z. B. die öffentlichen Links nicht verloren gehen.