Eine digital souveräne Schulcloud

@mrs1959
Alles richtig. Vielleicht der Grund warum man immer mehre Schülern ein eigenes iPad gibt. Dann kann sich der Schüler selbst umd die Updates kümmern.
In den USA werden wohl sehr oft Chromebooks verwendet. Sind auch sehr einfach zu warten bzw. warten sich selbst.
Bei nicht modifizierbaren Clients (iPad, Chromebook) sowie Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Client zur Cloud) braucht man sich auch keine Gedanken mehr um Sicherheit machen. Darum kümmert sich das Gerät bzw. die Cloud.
Windows, MacOS sowie Linux sind daher als Clients eher ungeeignet auch wenn das die Geräte sind, mit denen man überhaupt ordentlich arbeiten kann. :wink: Aber das scheint ja heutzutage sowieso eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Ich hatte das Glück mal länger mit einer VDI zu arbeiten. Dabei kann man während der Arbeit zwischen Linux und Windows-basierten Desktops wechseln - es sind ja nur noch “virtuelle” Endgeräte. Das eigentliche Endgerät ist egal: Mit einem billigen, einfachen Linux Laptop kann ich eine High-End Grafikworkstation nutzen.

Um wieder auf das Thema Schule zurückzukommen: Ich hatte kürzlich Kontakt mit dem “pädagogischen Landesinstitut”, welches für die Infrastruktur in RPL zuständig ist. Dort setzt man aber nach wie vor auf lokale, eigene Server - mit all den Betriebs- und Anwendungsproblemen die dies mit sich bringt. Und natürlich sind dann in High-Usage-Zeiten die Server gnadenlos überlastet.

Sehr interessante Diskussion!
Hier natürlich auch (mal wieder) aufgrund des spezifischen Forums mit einer spezifischen Verengung, logisch.
Ich glaube nicht, dass man seitens der Länderverwaltungen eine sachgerechte und kenntnisreiche Lösung erwarten kann. (Erfahrungswert). Auch kann man eine Lösung nicht vom Schulpersonal erwarten oder verlangen, dass Pädagogen (auch noch) Administratoren, Hardwarelieferanten o.ä. sein können.
So sehr an verschiedenen Stellen über föderales Durcheinander geklagt wird, hier sehe ich einen evolutionären Ansatz für gute Lösungen. Einfach aus der Idee, dass gute Lösungen sich durchsetzen können (nicht automatisch, aber als Möglichkeit).
Eine gute Lösung wäre ohne Betrachtung technischer Ausprägungen vor allem eine flexible Lösung. Anders würden sehr viele (oft positive) Aktivitäten in dem Bereich keinen Sinn ergeben, wäre die Prämise eine oder “die beste” Lösung zu finden. Allein technologischer Fortschritt spricht gegen eine, beste Lösung.
Neben der Anforderungsfrage, die hier schon richtig aufgeworfen wurde, spielt realistischer Weise auch der Kostenrahmen eine Rolle. (Ich habe noch nie eine Umsetzung erlebt, wo nicht ab einem gewissen Zeitpunkt auf die Kosten geschaut wird).
Fazit: eine flexible, variantenreiche, sowohl skalierbare als auch modulare Lösung zu schaffen, wäre m.E. ein hilfreicher Grundgedanke. Eine Lösung, die Kernfunktionen nicht von proprietären Systemen abhängig macht und bei Bedarf Unabhängigkeit bietet, wäre ebenfalls anzustreben.
Nextcloud passt da ganz gut rein, wie ich finde.

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Nextcloud kann ja an vielen Stellen unterstützen - man nehme nur das Thema der zentralen Dateiablage, sichere und plattformunabhängige Speicherung oder kollaboratives Arbeiten, unterschiedliche Rollen und Zugriffsmechanismen, usw. Alles ohne Google/AWS und Microsoft.

Die Frage ist, wo man diese Themen platziert. Die Landesämter haben mir zwar sehr interessiert zugehört - aber das war es dann auch schon. Digitale Ehrenamtliche Unterstützung sieht man aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen (…) nicht. Die Schulen selbst sind nur Abnehmer - vielleicht könnte ein entsprechendes Lernprojekt da eher helfen (wobei der Aufbau einer über Kubernetes dynamisch bei einem Cloud-Provider gesteuerten Nextcloud-Infrastruktur (mal als Beispiel) sicher kein Anfängerkurs wäre).

Ich würde noch einen Schritt davor ansetzen. Was benötigt man minimal an Funktionen?

  • im Klassenraum

  • als Lehrer

  • als Schule

  • als Schüler(!)

Daraus leitet sich gewisser lokaler Administrationsbedarf ab.

Dann die gleichen Fragen für Fernunterricht.

Das Paket oder Teilpakete können eine Anforderung für die IT Services sein.

Die Frage wäre, ob es hier jemand aus erster Hand benennen kann? Eine priorisierte Liste an benötigten Funktionen, fachlich, nicht technisch?

Wenn man “von unten” anfängt, sehe ich auch keine Megahoster, rein aus Bedarfsperspektive, eher im Gegenteil. Als “kleinstes Beispiel” sehe ich eine Lerngruppe im Klassenraum, keine Internetanbindung (nur Strom):

Die Lehrkraft verfügt über ein tragbaren Mini PC (NUC, etc., meinetwegen auch ein stationäres System in einem Käfig) oder Laptop und öffnet für den Unterricht ein lokales WLAN mit NC. Fertig.

Auch wenn es hier natürlich genau um NC geht, nicht mal das bräuchte man für Dateitausch und möglicherweise weitere Anforderungen. Im Unterricht können alle benötigten Dateien verteilt werden.

Bequem wird es mit NC, wenn das lokale System als federated Cloud mit einer Schulcloud und oder einer externen Cloud verbunden ist/wird und jede/r auf dem Weg sowohl für die Vorbereitung als auch für Hausaufgaben etc. aus der Ferne auf die entsprechenden Daten zugreifen kann.

Das (externe) Hosting einer oder mehrerer Schulcloud kann und soll nach Möglichkeit natürlich effizient gebündelt werden. Doch muss es gleich landesweit sein? Das ist das Gegenteil von Evolution. Warum nicht lokale Systemhäuser? Oder, solange man auf der Ebene “besser als Nichts” und individuellem Engagement bleibt, den kleinst machbaren Ausbauschritt verwendet.

Hier und an vielen anderen Stellen sieht man natürlich, dass die schlechte Situation auch der Tatsache geschuldet ist, dass ein hoher Werbedruck auf dem System liegt. Man muss sich ja nicht der Illusion hingeben, dass so etwas wie der “Digitalpakt”, landesweite Vergabe von Hosting oder Vorschriften zur Plattform aus sich selbst heraus entstehen, nur weil es ein RP oder Schulrat so beschlossen hat. Der Markt ist heiß begehrt! Man darf mit massivem Lobbyismus rechnen.

Eine lokale, individuelle, skalierbare und anpassungsfähige Lösung kann mit NC an jeder Schule starten.