Umstieg von Hoster auf eigenen Home-Server/Pi sinnvoll?

Ich setzt seit über einem Jahr die NC-Lösung ein, um Bilder und Videos von mir zu archivieren und mit Kunden auszutauschen. Aktuell läuft alles über den Hoster all-inkl. Es gab auch nie Probleme, abgesehen von der Optimierung der php.ini usw.

Nun ist es aber so, dass mein Archiv eigentlich um die 6TB groß ist (1TB Videos, der Rest Fotos). Aktuell nutze ich bei all-inkl nur einen 250GB-Tarif.

Daher war meine Überlegung nun, einen eigenen Server zu basteln und ihn zu Haus laufen zu lassen.

Man liest immer wieder davon, dass NC-Lösungen auf einem RaspberryPi laufen. Reicht die Power tatsächlich, oder sollte man sich doch einen Kleinrechner zusammenstellen? Dachte an einen ASRock DeskMini A300. Als Uplaod stehen mir 20MBit zur Verfügung, was ich aber auch erhöhen könnte.

Oder habt Ihr vielleicht noch eine andere Idee, wie ich diese Datenmengen kostengünstig in eine NC packen kann?

Vielen Dank schon mal!

Moin,

@nochsoeiner ist ein wirklich schöner nom de plume bzw. ein schönes Pseudonym, richtig groovy geradezu.

Also bei den jetzt schon angeblich mindestens 6 TB werden die Datenbestände doch wohl schnell weiter Kinder-Bilder bekommen und sich als laufende Bilder geradezu filmartig vermehren wollen oder?

Da würde ich aus meiner unmaßgeblichem Sicht heraus der mir unbekannten aber gleichwohl im Forum sehr geschätzten (vermutlichen) Heimanwendungsperson gerne empfehlen, sich mal wegen entsprechender Datensilos a.k.a NAS-Systeme umzuschauen, bei denen gibt es so einige (mutmaßlich z.B. QNAP oder Synology ?), bei denen man ganz prima ein Linux draufpacken kann oder vielleicht heute die Nextcloud sogar schon mitgeliefert wird.

Indogermanisch korrekt und “denglisch” ausgedrückt handelt es ich um Network Attached Storage also Netzwerkspeicher. Der Heise-Verlag (und andere) erzählt gerne mehr darüber:

Viel Erfolg!
:four_leaf_clover:

Ich würde Nextcloud nicht auf einem Raspi laufen lassen. Wenn lokal dann umbedingt mit einem Prozessor der 64bit unterstützt.




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@TP75 Guter Einwand, danke! Ein NAS wird es wohl nicht werden. Da sind mir die letzten Jahre zwei (Synology) von abgeschmiert. Waren mir auch immer zu langsam. Zudem kosten sie meist mehr als so eine kleine PC-Kiste, die man sich zusammenstellen und dann erweitern kann.

@kesselb Danke für die Zusammenstellung!

Aufgrund des Tests hier wäre es fast ein Pi4 geworden.

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@nochsoeiner

Bei heise c’t gibt es immer wieder ganz gute Selbstbau-Projekte für den bastelwütigen Kaiser und die Kaiserin über unendliche Ebenen an Datengelüsten oder zur Befriedigung der eigenen Spielwut.

Mit etwas Augenmaß kann man sich eine sehr guten Linux-Server bauen, an den man nahezu beliebig viele Festplatten anbauen kann. Entsprechende Gehäuse (ehemals als Tower doch so beliebt beim immer besserwissenden Nachbarn ohne Ahnung, wir erinnern uns mit Schrecken). In Wirklichkeit benötigt ein kundiger Häuslebauer ja keine hot-swap Fassungen und selbst die kann man recht günstig beschaffen, wenn man abseits des main-stream mal online nach Ostfriesland im Neuland a.k.a Reichelt elektronik Sande (bei Wilhelmshaven) schaut.


off-topic

Da hat man dann ein real existierendes Zonenrandgebiet gefördert, bekommt gutes Material durchaus preiswert und nicht billigen Mist, und die treuen Menschen an der Küste haben Arbeit & Brot trotz versandeter Container-Hafen-Träume und krummer Abgaswertephantasien. Quasi als Entschuldigung für doofe ostfriesenwitze und: Watt wär’n wir ohne Watt?


Mit Linux, AMD, 64GB+ ECC und ZFS kann man da richtig was los machen. Nicht Takt zählt sondern RAM und ein kleiner (damit günstiger) Ryzen reißt schon mehr als genug bei einem Server. Eine einzige gute SSD vielleicht sogar als NMVMe und dann richtig dicke Datenklötze (12 TB+) als Festplatten von Toshiba oder Hitachi (gibt’s die noch?) aber keine zu hohen Drehzahlen (weil schnell viel zu heiß und fressen richtig teuer Strom bei 24/7), mit 5400 kommt man super aus und mit 7200 ist man mehr als bedient. Cache auf der Festplatte ist heute preisgünstig genug, kann man mitnehmen, ist letztlich aber für den Anwendungsfall fast vernachlässigbar.

Wegen der Fehlertoleranz und der nachlesbaren statistischen Zusammenhänge wird es erst ab fünf nebeinander laufenden Festplatten für /srv Datenhalden (die SSD macht nur boot und tmp und var) so richtig interessant. ZFS bringt alles an Replikationsmöglichkeiten von Hause aus mit, aber mit einem gut ausgerümpelten und vernünftig aufgesetzten LVM und ext4 geht es auch eine Nummer kleiner sehr gut und zuverlässig. SAT 6Gbit/s wäre vernünftig, mit 3Gbit/s ginge es auch. Festplatten wollen genug Luft haben und müssen Dauerläufermodelle sein, die sich nicht gegenseitig im Stapel die Kopfpositionen wegrütteln oder andere Probleme machen. Mit etwas Nachdenken kann man das täglich rauf und runter fahren und das Klima schützen oder auch mit Ruhemodus für die Elektronik weitaus langlebiger aber trotzdem stromtechnisch angemessen sparsam aufsetzen.

Natürlich geht es auch ohne ECC RAM wenn man nicht dauerhaft teure Produktionsdaten relevant halten muss sondern ganz einfach nur völlig wiederholbare Video-Stream-Ripps durchschieben tut. Nur nicht die bit-rot-Phantasien und andere Märchen glauben. Die Festplatte ist eine Scheibe und die Erde nennt man Globus. Beim sowoieso mal ehe auf die Preise schauen denn die teurste Taktrate ist nicht immer oder fast die Beste und wie gesagt, ein Server als Datenhalde kann gut mit viel RAM umgehen und ist mit Zuverlässigkeit sehr geduldig.

In Wirklichkeit geht es mit (angeblich) mageren 4GB und der Nextcloud auf Debian Minimalsystemen als Server (nicht Workstation!) ganz wunderbar und mit einer Zwei-Kerner 1 GHz CPU völlig ausreichend für den Anwendungsfall. Da klemmt man den Plattenstapel genauso super dran und nicht nur zur Not holt man sich weitere SATA-Anschlüsse satt auf PCI-Steckkarte noch dazu.

Kleine unterbrechungsfreie Stromversorgung USV nicht vergessen, erspart Stress wenn doch mal der Blackout kommt. Kleines marktgängiges Paket mit sechs Buchsen um die 90 Zacken mit USD-Meldeschnittstelle für den apcupsd reicht völlig. Der Server soll ja nicht 30 Jahre ohne Strom laufen, sondern nach fünf Minuten Stromausfall einfach alles sauber runterfahren und sich dann ganz trocken einfach abschalten.

Genug geschwafelt. ran an den Speck und einfach mal ausprobieren.
:four_leaf_clover:

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