Externen Cloudspeicher einbinden (shared Webhosting + Webspace)

Hallo zusammen,

da ich über die Suchmaschine meiner Wahl und auch über die Suchmaschine hier im Forum nicht fündig geworden bin (vielleicht waren meine Suchbegriffe aber auch unpassend), habe ich mich kurzerhand registriert und platziere meine Frage im hoffentlich korrekten Bereich :wink:

Ich nutze ein Webhosting Paket (shared Webhosting), auf dem ich meine NC (23.0.9) betreibe. Aktuell wird die NC von 3 Benutzern verwendet. In diese NC möchte ich perspektivisch weitere Daten bringen (Dropbox auflösen), dafür reicht aber der im Paket enthaltene Speicherplatz nicht aus (50GB). Das größtmögliche Paket beinhaltet 150GB. Das würde reichen, hätte dann aber wenig Luft nach oben UND wohin mit Backups?

Meine Idee ist daher, beispielsweise bei Strato Cloudspeicher zu mieten (HIDRIVE Basic mit 1TB) und diesen dann als externen Speicher in meine NC einzubinden.

Technisch sollte das laut der NC Doku kein Problem darstellen. Was sich mir nicht erschießt ist, wie der Speicher dann eingebunden ist und “funktioniert”.
Im Hintergrund als Erweiterung meiner 50GB als “Gesamtspeicherkapazität”?
Oder muss ich Teile des HIDRIVE als Ordner den jeweiligen Nutzern zuordnen und bei ihnen einbinden? Ich habe da etwas von /opt/userDirectories/$user/ gelesen, so dass
Ordner1 → im Webhosting liegt und
Ordner2 → im HIDRIVE Webspace liegt?

Hat jemand mit so einer Konfiguration Erfahrung, so etwas in Betrieb? Technisch machbar sollte es sein, aber ich kann den administrativen Aufwand noch nicht abschätzen, ob das so lohnt.

Eine NC auf eigenem Server zu betreiben kommt für mich nicht in Betracht.
Da shared Webhosting habe ich nur eingeschränkten Konsolen Zugriff (kein su/ sudo).

Ich bin auf eure Rückmeldungen gespannt.
Gruß
49_7

Hallo @49_7,

ich habe diese Einbindung von STRATO-HiDrive auf meiner bei netcup gehosteten Testinstanz von Nextcloud 23.0.9 einmal nachvollzogen und es klappt mit SFTP wunderbar.

Hierzu ein paar Screenshots zum nachvollziehen der Eintragungen und dem entsprechenden Ergebnis. in das Feld “Root” muss der jeweilige Benutzername hinter das User-Verzeichnis eingetragen werden “/user/hidrive-benutzer”.

2022-09-14 18_41_16-STRATO-SFTP - Dateien

Hallo @Crashandy ,

klasse, vielen Dank! :+1: Das sieht tatsächlich so entspannt einfach aus, wie ich es mir vorgestellt habe :slight_smile:

Kommst du per FilaZilla oder PuTTY oder so ans Filesystem deiner NC? Unter data finden sich dann ja deine NC Nutzer und dort unter files die Dateien und Ordner.
Siehst du dort auch den externen Ordner bzw. dessen Inhalt, sofern du Dateien drin liegen hast?

Gruß
49_7

Siehst du dort auch den externen Ordner bzw. dessen Inhalt, sofern du Dateien drin liegen hast?

Ok, die Frage habe ich mir eben selber schnell beantwortet: Nein

Habe zum Testen fix mein kleines, altes GMX MediaCenter per WebDAV als externen Speicher eingebunden, so wie von @Crashandy beschrieben. Am längsten hat es noch gedauert, mir dort ein anwendungsspezifisches Passwort einzurichten :wink:

War dann sofort sicht- und benutzbar. Unter /data/$user/files dann aber logischerweise nichts. Ist ein reines einbinden. Aber passt, perfekt für mich :slight_smile:

Selbstverständlich kommt man mit Filezilla oder WinSCP an das Filesystem des Nutzers, jedoch kann man dort auch nur die physisch vorhandenen Dateien sehen.
Sämtliche externen Einbindungen existieren nur als verlinkte Einträge in der Datenbank und sind absolut nicht im Filesystem vorhanden.

@49_7
Ich möchte dir von dieser Art von Lösung abraten. Oft ist die Einbindung von External Storage unzuverlässig, umständlich und stark eingeschränkt.

Warum besorgst du dir nicht einfach z. B. Hetzner Storage Share für etwa 5 Euro im Monat. Das ist eine vollständige Managed Nextcloud mit 1 TB und alle Daten liegen direkt in der Nextcloud. Mit Managed Nextcloud musst du dich um nichts kümmern (bist aber eingeschränkter). Auch wird sie wohl weit performanter sein als eine Webserver-Lösung. Natürlich musst du dich auch hier um ein Backup kümmern, dieses sollte aber nie dort rumliegen, wo auch die Cloud rumliegt.

Alternativ könntest du dir auch einen VPS hochen. Gibt es auch für vielleicht 5 Euro im Monat. Mit 1 TB vielleicht etwas teurer.

diese Einbindung von STRATO-HiDrive

Du könntest versuchen das los zu werden. Warum nicht direkt eine Nextcloud anstatt dieser proprietären Lösung verwenden, die zwar Protokolle wie z. B. sftp unterstützt, aber eine aus Nextcloud-Sicht unnötige zweite Hardware/Software ist.

Frage gerne zu Erfahrungen zu Managed Nextcloud z. B. in einem neuen Thread.

Hallo @devnull,

danke für deine Einschätzung. Managed Nextcloud ist zumindest eine Betrachtung wert.
Sich um nichts kümmern im Vergleich zu eingeschränkter sein…irgendwas ist immer, wie ich zu sagen pflege… :wink:

Es ist ein großes Risiko eine Nextcloud auf einen Webspace zu betreiben. Man sollte schon Zugriff per SSH haben, um z. B. Befehle wie occ ausführen zu können. Die App OCC Web ist eine Krücke und ohne Zugriff auf Nextcloud funktioniert diese schon mal gar nicht.

Du kannst ja Managed Nextcloud versuchen mit https://try.nextcloud.com (Nextcloud 24). Auch gibt es einige kostenlose Anbieter von Einzel-Benutzer-Accounts.

Es ist ein großes Risiko eine Nextcloud auf einen Webspace zu betreiben.

Diesen Hinweis verstehe ich nicht. Meine Nextcloud würde ich weiterhin bei meinem shared Webhoster betreiben, so wie ich es bereits tue. Dort habe ich auch SSH Zugriff, wenn auch eingeschränkt im Rahmen der dort gesetzten Berechtigungen seitens meines Hosters.

Den Webspace, wo auch immer, würde ich als externen Speicher mounten.
NC_mount
Was aber auf jeden Fall den Nachteil hat, wie ich gerade beim Testen merke, dass mir Funktionalitäten der Nextcloud wie bespielsweise das Teilen oder Freigeben von Ordnern und Dateien verloren gehen. DAS reduziert den Nutzen für das von mir angestrebte Szenario auf jeden Fall erheblich.

Krücke OCC Web: Ich dachte die App würde seit NC 19 (glaub ich) nicht mehr funktionieren bzw. die Entwicklung wäre eingestellt?

Ok. Das hatte ich überlesen. Für mich ist ein Shared Webhoster eher jemand, der einem nur z. B. FTP anbietet und keine SSH Shell, wo man auch Befehle ausführen kann. Wenn der Speicher dort ausreichen würde und du mit der Krücke des externen Speichers leben kannst, wäre die Lösung möglich.

Es gibt eine Weiterentwicklung. Sie ist laut OCC Web bis Nextcloud 23 verfügbar. Vielleicht läuft es sogar unter Nextcloud 24.

Wie gesagt besser wäre wohl ein VPS mit allen Daten. Bei Contabo bekommst du z. B. 200 GB SSD (nicht NVMe) für 5 Euro im Monat. Managed Nextclouds gibt es z. B. Hetzner Storage Share für 5 Euro mit 1 TB. In eine der beiden Richtungen solltest du suchen, wobei es natürlich auch andere Anbieter gibt. Du kannst die Nextcloud natürlich auch zuhause betreiben wenn du willst.

Noch kurz zur Vertraulichkeit des Anbieters:
Es spielt eigentlich keine Rolle ob du einen VPS, Managed Nextcloud oder einen Webspace verwendest. Am Ende hat der Provider theoretisch immer Zugriff zu den Daten. Das gilt auch bei der serverseitigen Verschlüsselung deiner Nextcloud von der ich abrate.

Testen:
Wenn du noch etwas Zeit hast, kannst du sowohl VPS als auch eine Managed Nextcloud für kleines Geld (ein Monat bezahlen) “testen”, da die Lösungen meist monatlich kündbar sind. Oft gibt es sogar einen kostenlosen Testzeitraum.